Flugplatz in Neuhardenberg soll Alternative zum BER werden
Von Oliver von Riegen
Neuhardenberg - Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (65, BSW) unterstützt den Wunsch des Flugplatzes Neuhardenberg nach einer Nutzung größerer Flugzeuge.
Alles in Kürze
- Flugplatz Neuhardenberg als Alternative zum BER geplant
- Verkehrsminister unterstützt den Ausbau des Flugplatzes
- Genehmigung für Instrumentenflugregeln ist Ziel
- Neuhardenberg könnte Ausweichangebot für verspätete Flüge sein
- BER zeigte sich offen für die Nutzung von Neuhardenberg

"Die Perspektive, Neuhardenberg für größere Flugzeuge zu öffnen, ist in vielfacher Hinsicht interessant", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Der Sonderlandeplatz im Landkreis Märkisch-Oderland kämpft seit mehreren Jahren um eine Genehmigung für Starts und Landungen nach Instrumentenflugregeln. Das Verkehrsministerium unterstützt das Vorhaben. Da bisher nur Sichtflug möglich ist, landen große Flugzeuge dort nach Angaben des Airports nicht. Das Instrumentenflugverfahren ermöglicht Landungen bei jeder Witterung.
Es geht um mehrere Entwicklungschancen - etwa um eine Ansiedlung von Wartungskapazitäten für die gewerbliche Luftfahrt, die der Sonderlandeplatz anstrebt. Dies "hat das Potenzial für eine Stärkung der regionalen wirtschaftlichen Entwicklung", sagte Tabbert.
Die Idee der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostbrandenburg, der Sonderlandeplatz Neuhardenberg könne ein Ausweichangebot für verspätete Flüge am BER sein, nehme er zudem gern auf und lasse sie prüfen.
Neuhardenberg als Ergänzung zum BER?

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (52, CDU) war am Mittwoch unter anderem am Flugplatz Neuhardenberg zu Gast, um über Wirtschaft und Verkehr in der Region Berlin-Brandenburg zu sprechen. Der Flugplatz, dessen Bau 1934 als geheim gehaltener Militärflugplatz begann, hat eine 24-Stunden-Genehmigung. Er liegt rund 80 Kilometer von Berlin-Mitte und fast 90 Kilometer vom Flughafen BER entfernt.
Der Flughafen BER zeigte sich offen dafür, wenn Neuhardenberg für größere Flugzeuge genutzt werden könnte. "Das im Planfeststellungsbeschluss geregelte Nachtflugverbot am BER stellen wir nicht infrage", sagte eine Sprecherin.
"Die Flughafengesellschaft begrüßt im Rahmen dessen alle Bemühungen, um auch den Airlines und ihren Passagieren Kosten und lange Umwege auf dem Flug in die Hauptstadtregion zu ersparen", so die Sprecherin weiter.
Am Flughafen BER gilt nach Angaben des Airports ein Nachtflugverbot von 0 bis 5 Uhr.
Der Flugverkehr ist zudem von 23 bis 24 Uhr und von 5 bis 6 Uhr eingeschränkt. Verspätete Flüge werden zum Beispiel nach Hannover umgeleitet.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa