Wir sind die Chemnitzer Baywatch-Lebensretter

Chemnitz - Sommer, Sonne, Badespaß - schnell kann dieses Glück ins größte Unglück kippen. Übermut und Alkohol lassen immer wieder Menschen ertrinken. Zum Glück gibt es die Wasserwacht des DRK. Die Helfer retten Menschen und haben beim Dienst noch gute Laune. Sie sind das Baywatch-Team von Chemnitz.

Die Rettungsschwimmer Brenda Fischer und Felix Heisel sind schnell im Wasser des Stausees Oberrabenstein.
Die Rettungsschwimmer Brenda Fischer und Felix Heisel sind schnell im Wasser des Stausees Oberrabenstein.  © Kristin Schmidt

Baywatch war eine TV-Kultserie der 90er-Jahre mit Pamela Anderson und David Hasselhoff. 

Immer fröhlich, rote Badesachen und Rettungsbrett oder Boje unterm Arm. Bretter, Bojen und rote Kleidung hat die Chemnitzer Wasserwacht (gegründet 1949) auch - "aber angeflirtet worden bin ich leider noch nie", sagt Ausbildungsleiter Jonas Stiller (32) schmunzelnd.

Ihre Feuertaufe erlebte die Truppe beim verheerenden Hochwasser 1954. Damals half sie den Menschen in Harthau. 

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Auf 70 ausgebildete Rettungsschwimmer kann sich die Wasserwacht heute verlassen. 

Einige tun Dienst in Freibädern oder am Stausee Oberrabenstein

Julia Goedicke (34, v.l.), Brenda Fischer (17), Felix Heisel (26) und Jonas Stiller (32) von der DRK Wasserwacht Chemnitz sprinten über den Strand.
Julia Goedicke (34, v.l.), Brenda Fischer (17), Felix Heisel (26) und Jonas Stiller (32) von der DRK Wasserwacht Chemnitz sprinten über den Strand.  © Kristin Schmidt
Baywatch früher: Manfred Anders steht beim Hochwasser in Chemnitz-Harthau 1954 im Kahn. Er stieg bis zum Wasserwacht-Chef in Sachsen auf.
Baywatch früher: Manfred Anders steht beim Hochwasser in Chemnitz-Harthau 1954 im Kahn. Er stieg bis zum Wasserwacht-Chef in Sachsen auf.  © Wasserwacht Chemnitz

"Selbstüberschätzung und Alkohol sind die Hauptursachen für Badeunfälle"

Zwei Chemnitzer Rettungsschwimmerinnen der DRK-Wasserwacht bei einer Übung auf dem Bärwalder See.
Zwei Chemnitzer Rettungsschwimmerinnen der DRK-Wasserwacht bei einer Übung auf dem Bärwalder See.  © Sven Rogge/DRK Sachsen

Auch an der Ostsee heuern Chemnitzer Retter an. Die Auswärtswacht hat im Osten Tradition. Jonas Stiller: "In der DDR war die Wasserwacht Karl-Marx-Stadt für Usedom zuständig."

17 Badetote gab es 2019 in Sachsen. Die Wasserretter sorgen dafür, dass es nicht mehr werden. "Selbstüberschätzung und Alkohol sind die Hauptursachen für Badeunfälle", weiß der Chemnitzer. Die meisten Einsätze sind anderer Art: Wespenstiche, Schnitte oder ein vermisstes Kind.

"Gut zu wissen, wie man rettet", sagt Jonas Stiller. "Ich zog schon zwei Menschen aus dem Wasser - in Moritzburg und an der Ostsee." Kein Wunder, dass die Chemnitzer strahlen wie bei Baywatch. 

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"Nur unsere Haare liegen nach dem Sprung ins Wasser nicht so perfekt wie im Fernsehen", bedauert der 32-Jährige.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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