So ein Flickenteppich! Unsere Straßen werden zu Lochstreifen
Chemnitz - Patchwork-Straßen in Chemnitz. Der Loch- und Flickenteppich auf den Straßen nervt Autofahrer, Radexperten und Politiker.

Kritik gibt es auch an der Qualität der Asphaltflicken.
Stadtrat Bernhard Herrmann (55) fordert, dass die Baufirmen mangelhafte Arbeiten nachbessern - "aber dazu braucht das Tiefbauamt mehr Personal, um die Arbeiten zu kontrollieren".
Fahrten durch Chemnitz erinnern derzeit an holprige Offroad-Rallyes. Bis alle Löcher gefüllt sind, wird es Monate dauern, wie die Stadt auf TAG24-Anfrage einräumte.
Aktuell würden vorrangig Unfallgefahren beseitigt - so lange rumpeln Autos weiter über die "Lochstreifen".
Stadtrat Andreas Marschner (40, CDU) trauert dem im Rat gescheiterten CDU-Antrag nach, fünf Millionen Euro extra auszugeben für die Straßen.
Er sagt: "Darum bleibt es weiterhin gefährlich auf den Straßen, vor allem für Zweiradfahrer."
ADFC: "Radfahrer dürfen im Verkehr nicht durch das ständige Ausweichen an Löchern abgelenkt werden"

Dietmar Berger (69, Linke) fordert finanzielle Hilfe vom Land - auch, um teilweise stark beschädigte Radwege zu sanieren, wie ADFC-Chef Ralph Sontag (55) betont.
"Radfahrer dürfen im Verkehr nicht durch das ständige Ausweichen an Löchern abgelenkt werden."
Sontag fordert ebenfalls mehr Personal im Tiefbauamt und verweist auf einen Schnitzer am Stefan-Heym-Platz: "Dort wird der Radweg von einer vier Zentimeter hohen Kante unterbrochen. Nicht statthaft."


Grünas Ortsvorsteher Lutz Neubert (49, Freie Wählergemeinschaft) hätte eine Lösung für das jährliche Geholper.
Er sagt: "Je zwei Ortsteile brauchen einen Bauhof. Die machen diese Arbeiten besser als private Firmen."
Titelfoto: Kristin Schmidt