Falscher Bankmitarbeiter zockt Senioren 70.000 Euro ab - Betrüger in U-Haft

Chemnitz - Ein 36-Jähriger soll im März dieses Jahres über 70.000 Euro von mehreren Senioren aus Chemnitz und Umgebung ergaunert haben. Dabei gab er sich am Telefon als Bankmitarbeiter aus. Nun sitzt er in Untersuchungshaft.

Die Polizei stellte den Tatverdächtigen (36). Er sitzt in U-Haft. (Symbolfoto)
Die Polizei stellte den Tatverdächtigen (36). Er sitzt in U-Haft. (Symbolfoto)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

So rief der mutmaßliche Täter am 17. März 2025 einen 98-Jährigen aus Chemnitz-Grüna an. Er stellte sich als Mitarbeiter seiner Bank vor, erzählte, dass es angeblich Unregelmäßigkeiten auf dem Konto des Seniors gebe und dieses daher gesperrt werden müsse.

Im Verlauf des Gesprächs entlockte er dem Mann sensible Daten, darunter auch die PIN.

Zudem absolut dreist: Der 36-Jährige schickte einen Komplizen, der sich als Polizist ausgab und die EC-Karte des Rentners mitnahm.

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Außerdem redeten die Gauner dem Rentner ein, bei seinem Bargeld handle es sich um Falschgeld. So kassierten sie mehrere Tausend Euro.

Daten vom Geldautomaten überführen Betrüger

Der Täter hob mehrere Tausend Euro mit den Geldkarten seiner Opfer ab. (Symbolfoto)
Der Täter hob mehrere Tausend Euro mit den Geldkarten seiner Opfer ab. (Symbolfoto)  © 123rf/mvelishchuk

Insgesamt geht es um 20 Betrugsdelikte, teilte die Polizei mit. Sie ereigneten sich überwiegend im Stadtgebiet Chemnitz, eine im erzgebirgischen Oelsnitz und drei in Zwickau sowie Hohenstein-Ernstthal. Alle liefen ähnlich wie beim Fall des 98-Jährigen ab.

In neun Fällen konnten die Betrüger Geldkarten erbeuten.

"In den übrigen Fällen blieb ein Schadenseintritt aus, denn die Angerufenen hatten den Schwindel rechtzeitig durchschaut und sich nicht auf die Masche eingelassen", so eine Sprecherin.

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Wie flog der Betrug auf? "Die Ermittler der Kriminalpolizei Chemnitz sicherten Daten unter anderem aus Geldautomaten, an denen die erlangten EC-Karten genutzt worden waren. Die Fülle der somit gewonnenen Daten wurden miteinander abgeglichen und so gelang es den Ermittlern schließlich, den 36-jährigen Tatverdächtigen zu identifizieren", teilte die Polizei mit.

Festnahme in NRW - Kripo findet gestohlene EC-Karten

Der Tatverdächtige mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit zog dieselbe Masche bereits in Westdeutschland ab.

"Es sind zudem unter anderem in seiner Wohnung Durchsuchungsbeschlüsse umgesetzt worden, wobei gestohlene Geldkarten aus den hiesigen Verfahren sichergestellt werden konnten", so die Ermittler.

Im April 2025 nahmen Beamte den 36-Jährigen in Nordrhein-Westfalen fest. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Titelfoto: Bildmotage: Karl-Josef Hildenbrand/dpa, 123RF/mvelishchuk

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