Guck mal, wer da filmt: Tesla überführt Autoknacker in Chemnitz

Chemnitz - Hoppla, damit hatte der Täter nicht gerechnet: Ein junger Mann schlug im Chemnitzer Zentrum eine Autoscheibe ein, eventuell aus Frust. Sein Pech: Es handelte sich um einen Tesla. Das moderne E-Auto filmte den Täter. Der Besitzer übergab die Bilder der Polizei.

Matthias Bach (47) mit der kaputten Autoscheibe.
Matthias Bach (47) mit der kaputten Autoscheibe.  © Maik Börner

Elektrounternehmer Matthias Bach (47) besitzt einen Tesla Model Y. Der Wagen hat eine besondere Funktion: "Wenn sich jemand auf zwei Meter nähert, schaltet sich der Wächtermodus ein, inklusive Rundum-Kameras."

Der Wagen stand auf dem privaten Parkplatz Bachs an der Reitbahnstraße. Als sich die Kameras einschalteten, kamen zwei Männer an der Fahrerseite entlang. Einer trug einen Blumentopf, der andere einen Nothammer aus einem Bus. Damit schlug er die Seitenscheibe ein. Doch der Tesla ist doppelt verglast, die Scheibe bekam nur einen Sprung.

Matthias Bach ist konsterniert: "Wer kommt auf die Idee, einen Tesla zu knacken? Jeder Tesla hat den Wächter-Modus." Er hofft, dass die Polizei den gestochen scharf abgelichteten Täter fängt, damit er den Schaden ersetzt.

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Doch ob die Kamerabilder genutzt werden dürfen, ist unklar. Rechtsanwalt Jürgen Renz (49) aus Chemnitz sagt mit Blick auf den Datenschutz: "Das ist eine rechtliche Grauzone."

Sein Fahrzeug filmte den Autoknacker selbstständig: Matthias Bach.
Sein Fahrzeug filmte den Autoknacker selbstständig: Matthias Bach.  © Maik Börner
Im Tesla kann sich der Besitzer die Aufzeichnung des Angriffs nochmals ansehen.
Im Tesla kann sich der Besitzer die Aufzeichnung des Angriffs nochmals ansehen.  © Maik Börner
Das sah die Autokamera: Zwei junge Männer laufen vorbei, einer schlägt mit einem Nothammer gegen die Scheibe.
Das sah die Autokamera: Zwei junge Männer laufen vorbei, einer schlägt mit einem Nothammer gegen die Scheibe.  © Maik Börner

Auch die Polizei äußerte sich auf TAG24-Nachfrage nicht eindeutig. Sie überlässt die Frage der Justiz.

Titelfoto: Maik Börner

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