Sicherheit in Chemnitzer City: Das bereitet der Polizei Sorgen

Chemnitz - Wie steht es um die Sicherheit in der Chemnitzer Innenstadt? In der Stadtratssitzung am Mittwoch informierten Ordnungsbürgermeister Knut Kunze (55, parteilos) und der leitende Kriminaldirektor Holger Thierfelder über die aktuelle Lage.

Ordnungsbürgermeister Knut Kunze (55, parteilos) informierte bei der Stadtratssitzung am Mittwoch über die aktuelle Sicherheitslage in Chemnitz.
Ordnungsbürgermeister Knut Kunze (55, parteilos) informierte bei der Stadtratssitzung am Mittwoch über die aktuelle Sicherheitslage in Chemnitz.  © Uwe Meinhold

Gerade auch im Kulturhauptstadtjahr liege der Fokus bei all den stattfindenden Veranstaltungen auf einem reibungslosen und insbesondere auch sicheren Verlauf.

"Für innerstädtische Großveranstaltungen der Kulturhauptstadt benötigen wir temporär einen deutlich höheren Personaleinsatz", so Ordnungsbürgermeister Knut Kunze (55, parteilos). Er führt als Beispiel den Kulturhauptstadtmarathon an, bei dem alle verfügbaren Einsatzkräfte vor Ort waren. Das habe zur Folge, dass in anderen Bereichen wie in der Verkehrsüberwachung weniger Personal zur Verfügung stehe.

Der Fokus liege aber nach wie vor auf dem Zentrum der Stadt. Gleichzeitig würden aber auch die Randbereiche per Streife überwacht.

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Im Bereich am Wall und auch an der Zentralhaltestelle konnte laut Kunze ein deutlicher Rückgang an Polizeieinsätzen verzeichnet werden.

Der Sicherheitspunkt, der im Juni des vergangenen Jahres an der Zenti eröffnet wurde, etablierte sich als Anlaufpunkt für die Chemnitzer. Es konnten circa 1200 Anliegen der Bürger erfasst und größtenteils auch geklärt werden, heißt es.

Die City-Streife soll auch nach dem Kulturhauptstadt-Jahr in der Innenstadt aktiv sein.
Die City-Streife soll auch nach dem Kulturhauptstadt-Jahr in der Innenstadt aktiv sein.  © Ralph Kunz
Auch der Sicherheitspunkt an der Zenti soll nach 2025 bestehen bleiben.
Auch der Sicherheitspunkt an der Zenti soll nach 2025 bestehen bleiben.  © Sven Gleisberg

Alarmierende Zahlen bei Kinderkriminalität

Der leitende Kriminaldirektor Holger Thierfelder gab alarmierende Zahlen zur Kinder-Kriminalität in Chemnitz bekannt.
Der leitende Kriminaldirektor Holger Thierfelder gab alarmierende Zahlen zur Kinder-Kriminalität in Chemnitz bekannt.  © Haertelpress

Nach Angaben in der Kriminalstatistik 2024 sind die Straftaten im Stadtgebiet um 2,7 Prozent zurückgegangen - unter anderem im Bereich des besonders schweren Diebstahls.

"Die bisherigen Werte für 2025 zeigen, dass sich das Straftatniveau im Bereich von 2024 bewegt", so der leitende Kriminaldirektor Holger Thierfelder.

Im Verhältnis der Straftatenanzahl auf 100.000 Einwohner liegt Chemnitz mit einem Wert von 8681 im Vergleich der deutschen Großstädte im Mittelfeld: "Folglich sind weder Panik noch Entwarnung angezeigt."

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Weiterhin sind laut Thierfelder die Ortsteile Zentrum, Sonnenberg, Ebersdorf, Kaßberg und Hilbersdorf besonders von Straftaten betroffen. Der Sonnenberg hatte als einziger Ortsteil im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Zuwachs zu verzeichnen.

Im Stadtzentrum haben Maßnahmen wie Videoüberwachung, der Sicherheitspunkt und die Streifentätigkeiten dazu beigetragen, den negativen Trend zu stoppen. Die City-Streife soll noch bis Ende 2026 in der Chemnitzer Innenstadt eingesetzt werden, so Thierfelder. Auch der Sicherheitspunkt soll nach 2025 bestehen bleiben. All das koste viel Energie, sei aber derzeit alternativlos.

"Die Belebung der Innenstadt lässt wenig Raum für Straftäter und das ist gut so", so Thierfelder weiter.

Was allerdings weiterhin Sorgen bereite, seien die Zahlen der Kinder- und Jugendkriminalität im Stadtgebiet. Im Zentrum gehe man für das Jahr 2025 aktuell von einer Verdreifachung der Gewaltdelikte, die von Kindern verübt werden, aus. Die Polizei appelliert hier an Eltern, Jugendamt, Schulen und Vereine, um pädagogische Maßnahmen zu ergreifen, da Kinder unter 14 Jahren nicht strafmündig sind.

Titelfoto: Ralph Kunz

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