Mehr Sex-Täter, mehr Gewalt: So kriminell war es im Raum Chemnitz

Chemnitz - Das Erzgebirge ist die sicherste Region im früheren Bezirk Chemnitz - so das Ergebnis der jüngsten Kriminalstatistiken für die Polizeidirektionen Chemnitz und Zwickau.

Die Präsenz der Polizei in Chemnitz ist hoch.
Die Präsenz der Polizei in Chemnitz ist hoch.  © Ralph Kunz

Im Gebirge passierten im Vorjahr 3060 Straftaten pro 100.000 Einwohner. In der "unsicheren" Stadt Chemnitz lag die Häufigkeitsziffer bei 8261. Tröstlich für den Westen: In den Landkreisen Zwickau und Vogtland ging die Kriminalität deutlich zurück.

Im Bereich Chemnitz stieg die Zahl der Straftaten um 255 auf 41.098. Vor allem durch ausländerrechtliche Verstöße, sagt Polizeipräsident Carsten Kaempf (54): "Im Bereich der allgemeinen Kriminalität sind wir geringfügig unter den Vorjahreszahlen."

Hohe Steigerungsraten gab es im Großraum Chemnitz bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, bei Straßenkriminalität und Rohheitsdelikten. Rückläufig waren Diebstähle. Die Zahl der Wohnungseinbrüche stieg im Erzgebirge und in Chemnitz, derweil ging sie in Mittelsachsen, Zwickau und im Vogtland zurück.

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Drastische Zunahmen verzeichnen die Polizeidienststellen bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und Kinderpornografie. "Auch dank besserer Ermittlungsmöglichkeiten", so Zwickaus Polizeipräsident Dirk Lichtenberger (52), entdeckten die Beamten in Zwickau und Vogtland 328 Fälle. 2021 waren es noch 216. In Chemnitz stiegen die Fallzahlen von 372 auf 495, in Mittelsachsen von 315 auf 349. Nur im Erzgebirge sanken die Zahlen von 362 auf 351.

Polizeipräsident Carsten Kaempf (54) sieht seine Beamten auf einem guten Weg. Die Aufklärungsquote der Kripo Chemnitz ist mit 64,3 Prozent sehr hoch.
Polizeipräsident Carsten Kaempf (54) sieht seine Beamten auf einem guten Weg. Die Aufklärungsquote der Kripo Chemnitz ist mit 64,3 Prozent sehr hoch.  © Polizei Sachsen/Thomas
Ein Ladendieb rastete vergangenes Jahr bei Netto aus und verletzte einen Mitarbeiter schwer.
Ein Ladendieb rastete vergangenes Jahr bei Netto aus und verletzte einen Mitarbeiter schwer.  © Haertelpress
Immer wieder muss die Polizei bei Schlägereien im Zentrum eingreifen.
Immer wieder muss die Polizei bei Schlägereien im Zentrum eingreifen.  © Haertelpress

Gewalttaten nehmen überall leicht zu: in der PD Chemnitz um 36 auf 1311 Fälle, in Zwickau um 32 auf 811. Wobei Vergleiche mit den Pandemiejahren 2020/21 schwierig seien.

Titelfoto: Ralph Kunz, Haertelpress (2)

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