Döbeln - Nach einer Nazi-Party einen Tag nach Himmelfahrt in Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) ermittelt die Polizei nun gegen weitere Beteiligte.

Die Feier fand am 19. Mai auf einem öffentlich einsehbaren Grundstück an der Straße Zum Steinbruch statt. Dabei war in einem Pavillon eine, für jedermann gut sichtbare Hakenkreuz-Fahne sowie eine Reichsadlerflagge aufgehängt.

"Polizisten hatten an jenem 19. Mai 2023 auf dem Grundstück 14 Personen angetroffen und von ihnen die Personalien erfasst. Auch wenn die Fahne durch die Einsatzkräfte nicht sichergestellt werden konnte, existiert ein Video, welches eine Zeugin (24) aufgenommen und in den sozialen Medien noch am Tag des Geschehens veröffentlicht hatte", so ein Sprecher der Polizeidirektion Chemnitz.

Im Zuge der Ermittlungen vom Dezernat Staatsschutz der Chemnitzer Kriminalpolizei wurde nun dieses Video als Beweismittel ausgewertet.

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"Im Ergebnis dessen, weiterer Ermittlungen und in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Chemnitz richtet sich der Tatverdacht nicht mehr nur gegen den Grundstückseigentümer (46), sondern gegen acht weitere deutsche Männer im Alter von 18 bis 47 Jahren", teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Bei einem der Beschuldigten handelt es sich um einen 20-Jährigen, der bereits durch politisch motivierte Kriminalität in Sachsen-Anhalt in Erscheinung getreten war. Die Ermittlungen werden fortgeführt.

In dem Video, das die Twitter-Userin Emely1611312 postete, sieht man nicht nur die Flaggen mit den teilweise verbotenen Symbolen, sondern hört auch das Gespräch der jungen Frau mit den Feiernden.

"Ey, wisst ihr, dass das strafbar ist?", sagt sie in dem kurzen Clip zu den Männern. "Findet ihr cool, oder?", fragt sie in die Runde. "Wir feiern heute Männertag", erklärt einer der Anwesenden. "Trinken wir nicht so viel, weil es ein Tag später ist", erklärt er lallend. Auf die Nazi-Symbole angesprochen sagt ein Mann nur: "Was hast du für ein Problem - hau ab!"

Unter den Anwesenden soll auch ein Mitarbeiter der Hochschule Mittweida gewesen sein. Er wurde vorübergehend freigestellt.