Frankenberg - Das Dach eines denkmalgeschützten, sanierungsbedürftigen Hauses in der Scheffelstraße in Frankenberg (Landkreis Mittelsachsen) ist eingestürzt. Die Nebenstraße wurde gesperrt. Anwohner sind sauer.

Das Gebäude sieht schon seit Längerem verlassen und verwildert aus. Das Haus wurde früher vielseitig benutzt als Bäckerei oder Gaststätte. Der Komplex steht unter Denkmalschutz, weil es typisch für die Wohnhausarchitektur um das Jahr 1850 ist.

Seit zwei Wochen steht eine Absperrung in der Straße, die damit zur Sackgasse wird. Die Anwohner Christin Walther (37) und Hubert Hartinger (70) wundern sich nicht über diese Entwicklung.

Walther, die ihre Kindheit in dem baufälligen Haus verbrachte, sagt: "Vor zehn Jahren war das noch nicht so. Wir haben aktuell Ungeziefer-Befall im Dachkasten von der eigenen Wohnung. Das kommt alles von diesem Haus. Ich hatte schon im vergangenen Winter die Stadt angeschrieben. Da kam nur ‚Wir können nichts machen‘ zurück."

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Hartinger, der sein ganzes Leben neben dem Haus wohnt, sieht das ähnlich: "Ich habe sieben- oder achtmal versucht, mit dem Bürgermeister in Kontakt zu treten. Nichts ist passiert."

Über die Sackgasse sagt Bürgermeister Thomas Firmenich (66, CDU): "Weil das Haus denkmalgeschützt ist, muss noch mit dem Neuinvestor entschieden werden, ob ein Teilabriss erfolgt. Statische Untersuchungen aus vergangenen Jahren haben ergeben, dass das Dach zu diesem Zeitpunkt noch tragfähig war."

Laut Bürgermeister soll die Absperrung um das Haus bald wieder aufgehoben werden, wenn keine Gefahr mehr besteht.