Chemnitzer Kulturszene will mehr Geld: Politik dämpft Erwartungen

Chemnitz - Die Forderung der freien Chemnitzer Kulturszene nach mehr Geld von der Stadt ist in der Kommunalpolitik auf ein eher verhaltenes Echo gestoßen.

Randy Fischer (48) vom Verein "Hand in Hand" fordert mehr Geld für die Chemnitzer Kultur.
Randy Fischer (48) vom Verein "Hand in Hand" fordert mehr Geld für die Chemnitzer Kultur.  © Maik Börner

Die Fraktionen zeigten zwar Verständnis, dämpften die Erwartungen an einen finanziellen Nachschlag wie bei Theatern oder C3 nachdrücklich.

"Die städtischen Einrichtungen benötigten die weiteren Zuschüsse vor allem wegen der Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst, denen sie sich wegen der Tarifbindung beugen mussten", so die CDU.

Für eine weitere Finanzspritze müsste der Mehrbedarf erst einmal "transparent gemacht werden", ergänzt die FDP. Grüne und Linke betonten, dass es bei der derzeitigen Unterstützung für die freie Chemnitzer Kultur bleiben müsse.

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Der "Hand in Hand" e.V. als deren Dachvereinigung hatte weitere Finanzspritzen gefordert, nachdem der Stadtrat für die städtischen Theater und die C3 Veranstaltungszentren fast zwei Millionen Euro nachträglich gebilligt hatte.

Rathaus reagiert mit Unverständnis

Das Rathaus reagiert mit Unverständnis auf die Forderungen von "Hand in Hand": "Der Förderetat der Stadt ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen”, sagte ein Sprecher.

"Die Erträge nach dem Sächsischen Kulturraumgesetz wurden vollständig für die Förderung der freien Kultur verwendet. Somit beläuft sich der Anteil der Förderung der freien Kultur im Kulturetat auf 7,7 Prozent.” Der Stadtrat hatte 2015 eine Mindestunterstützung von fünf Prozent beschlossen.

Die SPD verweist auf die Verantwortung, die die Stadträte und die als Gesellschafterin der städtischen Töchterunternehmen gegenüber den Mitarbeitern haben.

"Dennoch muss auch über eine Erhöhung des Anteils der Freien Kultur im Kulturetat gesprochen und nachgedacht werden, die 5 Prozent werden nicht mehr ausreichen", so die kulturpolitische Sprecherin Julia Bombien (41).

Titelfoto: Maik Börner

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