Chemnitz - Chemnitzer und Touristen stiegen der Stadt am Wochenende aufs Dach - im positiven Sinne. Mit dem Festival "Bunte Dächer" fand erstmals ein Event dieser Art in Chemnitz statt. Trotz Wartezeiten war die Resonanz groß.
Zur Eröffnung um 12 Uhr auf dem Dach des Studentenwohnheims am Brühl sorgte Regen zunächst für einen Dämpfer, doch die Stimmung blieb ungetrübt.
Sängerin Marie Patschinsky trat unter Schirmen auf, viele Besucher hielten die neuen Perspektiven sofort mit dem Smartphone fest. "So sieht man Chemnitz selten. Wunderbar!", schwärmte eine Besucherin.
"Wir nutzen Dächer noch viel zu wenig, doch sie bergen große Potenziale. Das Festival soll einen Anstoß geben", erklärte Ferenc Csák, Leiter des Kulturbetriebs.
Auch die Projektleiterinnen Sabine Fekete (40) und Anely Šmida Jeromin (34) zeigten sich zufrieden: Alle Führungen waren ausgebucht.
Rund vier Jahre wurde im Rahmen des "European Creative Rooftop Network" an dem Projekt gearbeitet, an dem sich neun europäische Städte beteiligen.
Auch TAG24-Redaktion öffnete Dachterrasse
Insgesamt konnten 17 Dächer besichtigt werden - darunter der Turm des Wirkbaus oder die Türmerwohnung der Schloßkirche, die sonst nicht zugänglich sind.
An der Schloßkirche bildete sich gegen 13 Uhr schon eine Schlange. Aus Platzgründen durfte immer nur eine kleine Gruppe hinauf.
Auch Familie Weidemaier aus Halle und Familie Meißner aus Potsdam waren in der Schloßkirche dabei. "Es ist sehr spannend, hinter die Kulissen zu schauen", so der Tenor.
Trotz verschlossener Fenster im Kirchturm gab's einen atemberaubenden Blick aus der Türmerwohnung über den Schlossteich.
Gut besucht war auch das Dach des smac. "Alle Termine waren ausgebucht. Viele kamen mehrfach vorbei, in der Hoffnung auf freie Plätze", so eine Mitarbeiterin. Auch die TAG24-Redaktion am Rathaus öffnete ihre Räume: Bei Electro- und Technobeats erkundeten Gäste die Terrasse mit Blick auf die City.
Pia (27) und Sarah (25) waren dabei: "Das Projekt ist eine sehr tolle Idee. Schade, dass man bei bestimmten Orten ohne Buchung kaum hineinkam", meinen sie.