Chemnitz - Die Kürzungsliste für Projekte der Jugendhilfe ist von 26 auf vier geschrumpft. Die Resonanz auf den neuen Vorschlag von Stadtspitze und Jugendamt in Chemnitz ist überwiegend positiv.
"Es ist ein Kompromiss in finanziell schwierigen Zeiten, den ich mittragen kann", sagt SPD-Stadtrat Maik Otto (48).
"Vor allem gibt es keinen Kahlschlag bei der Schulsozialarbeit. Die fachlichen Gründe, einzelne Projekte nicht mehr zu fördern, sind nachvollziehbar. Wir werden im Jugendhilfeausschuss darauf schauen, welche Auswirkungen das in den betroffenen Stadtteilen hat. Im Zentrum beispielsweise braucht es eigentlich ein Angebot."
Das Jugendamt hatte für eine künftige Förderung geprüft, ob Projekte dieses Jahr tatsächlich nach dem eingereichten Konzept und der Zielgruppe umgesetzt worden waren. Fünf Projekte mit Defiziten erhielten fachliche Auflagen und sollen stärker kontrolliert werden.
Auch die Linken werten den Verwaltungsvorschlag als "nachdenkenswerten Kompromiss". Stadträtin Sandra Zabel (53): "Es würde gelingen, fast alle Angebote der Kinder- und Jugendarbeit zu erhalten."
Zabel kritisiert die zusätzlich geplante Haushaussperre von fünf Prozent, die Träger zwinge, einzelne Angebote einzustellen. "Hier sehen wir die Gefahr, dass zunehmend weiße Flecken in einigen Stadtteilen wie Ebersdorf/Hilbersdorf und Bernsdorf entstehen."
Der Jugendhilfeausschuss entscheidet nächsten Dienstag.