Chemnitz - Computer-Künstler aus Chemnitz haben das Corona-Virus ausgedruckt! Die zugehörige Ausstellung ist jetzt in den Schaufenstern der Szene-Kneipe "Lokomov" zu sehen. Dort findet sich auch ein 3-D-Drucker, der wie ein Virus funktioniert.

Die Elektronik-Tüftler vom "Chaostreff Chemnitz" gehen in ihrer neuen Schau den Viren auf die Spur. "Der Leitgedanke ist die Selbstvervielfältigung", erklärt Mitglied Tim Alder (45). Mit einer manipulierten Schreibmaschine haben sie die DNA-Sequenz des Corona-Virus ausgedruckt - die Buchstaben-Kombinationen füllen zwölf DIN-A4-Seiten.

Daneben steht ein Modell des Virus, hergestellt mit einem 3-D-Drucker. Der funktioniere selbst wie ein Virus: "Der 3-D-Drucker könnte auch andere 3-D-Drucker drucken", so Tim Alder. Denn die Bauteile bestehen aus Polylactid (PLA), ebenso wie die Ausdrucke.

Das Virus-Prinzip finden die Bastler schon in der Frühgeschichte des Computers. Ein Amiga 500 aus den späten 1980ern ist Teil der Schau, zusammen mit alten Spiele-Disketten. "Diese Disketten haben sich damals auch wie von Zauberhand vervielfältigt." Dazu gesellt sich ein virenverseuchter IBM-386-Computer. Denn digitale Viren seien den biologischen ähnlich - ein Computer infiziere den anderen.

Die Ausstellung ist bis zum 20. Februar kostenlos in den Fenstern des "Lokomov" (Augustusburger Straße 102) zu sehen.