Neues Buch: Ex-CVAG-Sprecher blickt auf DDR-Kindheit zurück

Chemnitz - Jahrzehntelang war er Sprachrohr der CVAG, heute ist Stefan Tschök (65) Autor, Moderator, Kulturhauptstadt-Unterstützer und ein bisschen auch Rentner. In seinem neuesten Buch "Uferlinien" blickt er ganz auf den Anfang, die Zeit seiner Kindheit.

Orte wie die Alte Baumwollspinnerei in Flöha spielten während der Kindheit des Autors eine wichtige Rolle.
Orte wie die Alte Baumwollspinnerei in Flöha spielten während der Kindheit des Autors eine wichtige Rolle.  © Sven Gleisberg

Zwischen den hohen Mauern der DDR war es eine Zeit geprägt von Freiheit und Unbeschwertheit. 40 Episoden hat Stefan Tschök aufgeschrieben. Sie sind miteinander verknüpft, müssen aber nicht stur der Reihe nach gelesen werden.

Während der Lektüre der mitunter sehr amüsanten Geschichten wird schnell klar: Mauer, Politik, Krisen - für den kleinen Martin, so nennt sich Tschök in dem Buch, war alles halb so wild. Vermutlich ging es den meisten Kindern so. "Materielles stand nicht im Vordergrund, und auch in der Schule haben wir von der Mauer nichts gespürt."

Der Autor erzählt von seiner Geburt in Frankenberg und vom Aufwachsen bis zum 14. Lebensjahr in und um Flöha. Eine Episode handelt von einer Mutprobe. "Mit einem älteren Jungen war ich als Fünfjähriger im Wald und zündete ein Streichholz. Es fiel allerdings auf den Boden und endete in einem kleinen Brand." Passiert ist zum Glück nichts.

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Und im Westen war übrigens nicht alles besser: "Ich hatte Filzstifte von drüben, die ich nicht in der Schule benutzen durfte. Ich hab's trotzdem getan und eine '5' bekommen - aber nur, weil die Stifte versagt haben und der Lehrer nichts mehr lesen konnte."

Kinderweihnachtsferien: Stefan Tschök mit vier oder fünf Jahren beim Eselreiten in Karl-Marx-Stadt.
Kinderweihnachtsferien: Stefan Tschök mit vier oder fünf Jahren beim Eselreiten in Karl-Marx-Stadt.  © privat
Seit zwei Jahren ist Stefan Tschök (65) im Ruhestand. Statt Däumchen zu drehen, widmet er sich der Literatur.
Seit zwei Jahren ist Stefan Tschök (65) im Ruhestand. Statt Däumchen zu drehen, widmet er sich der Literatur.  © Kristin Schmidt

"Uferlinien - Eine Kindheit zwischen Flöha und Zschopau" (Claus Verlag) gibt's für 16 Euro im Buchhandel.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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