Protestaktion vor Marteria-Konzert im Chemnitzer Luxor

Chemnitz - Vor dem Konzert von Rapper Marteria (40) am Freitagabend in Chemnitz rief das feministische Kollektiv "Catcalls of Chemnitz" zu einer Demo auf.

Etwa 50 Personen versammelten sich am Freitagabend vor dem Chemnitzer Luxor.
Etwa 50 Personen versammelten sich am Freitagabend vor dem Chemnitzer Luxor.  © Haertelpress

Nach großer Kritik entschied sich das Alternative Jugendzentrum AJZ kurzfristig am Donnerstag, das Konzert von Marteria abzusagen. Denn gegen den 40-Jährigen gab es schwere Gewaltanschuldigungen gegenüber seiner Freundin.

Mittlerweile sind die Ermittlungen eingestellt. Marteria wehrte sich öffentlich gegen die Vorwürfe.

Doch das ist für "Catcalls of Chemnitz" kein Grund, das Thema ruhen zu lassen, wie sie unter anderem in dem Online-Magazin Pickymagazin ausführlich erläutern. Gerade auch, weil der Rapper kurz darauf als Headliner für die beiden großen Festivals Hurricane und Southside verkündet wurde.

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Am Freitagabend versammelten sich dann etwa 50 Personen gegen 18.30 Uhr vor dem Luxor, der neuen Location für das Marteria-Konzert in Chemnitz. Neben dem feministischen Kollektiv hatte auch "Stoppt häusliche Gewalt" und "Chemnitz Nazifrei" zu der Demo aufgerufen.

Die Teilnehmer hielten Schilder hoch mit den Aufschriften: "Niemand muss Täter sein!", "Gebt Betroffenen eine Stimme" und "Tätern keine Bühne!". Ein paar Jugendliche schrieben diese auch mit Kreide auf den Fußweg.

Obwohl gegen den Rapper Marteria (40) alle Vorwürfe fallengelassen wurden, gab es große Kritik an seinem Auftritt in Chemnitz.
Obwohl gegen den Rapper Marteria (40) alle Vorwürfe fallengelassen wurden, gab es große Kritik an seinem Auftritt in Chemnitz.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
Nach der Absage vom AJZ durfte Marteria im Chemnitzer Luxor auftreten.
Nach der Absage vom AJZ durfte Marteria im Chemnitzer Luxor auftreten.  © Haertelpress

Fans von Marteria zeigten sich von Demonstration unbeeindruckt

Neben dem stummen Protest gab es auch einen Redebeitrag von einer jungen Frau, in dem sie unter anderem den Künstler aufforderte, ein ehrliches Statement zu den Vorfällen abzugeben. Außerdem soll er die Einnahmen von diesem Auftritt für entsprechende Initiativen gegen häusliche Gewalt spenden.

Die Fans von Marteria zeigten sich unbeeindruckt und strömten ins Luxor, nachdem der Einlass begonnen hatte.

Zwei Polizeiwagen sicherten die angemeldete Veranstaltung ab. Dabei blieb alles friedlich. Auch beim Konzert kam es zu keinem Zwischenfall.

Titelfoto: Montage: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa, Haertelpress

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