Chemnitz - In diesem Jahrzehnt wird's wohl nichts mehr mit der Elektrifizierung der viel kritisierten Zugverbindung Chemnitz-Leipzig.

Damit sich Reisende nicht länger über die quietschenden MRB-Bahnen ärgern müssen, hat der VMS eine Alternativ-Flotte bestellt: Ab 2023 kommen elf moderne Batterie-Züge zum Einsatz. Beim Hersteller gibt's jetzt die ersten Tests.

"Pünktlich zum 150-jährigen Streckenjubiläum steht der erste 'Coradia Continental' mit Akkus auf den Dächern bei Alstom in Salzgitter kurz vor seiner ersten Testfahrt", sagte VMS-Sprecher Falk Ester (53).

Der Verkehrsverbund hatte die Triebwagen vor rund einem Jahr beim Transportmittelhersteller Alstom bestellt und Verträge für elf Exemplare unterschrieben. Auf dem Preisschild stehen rund 100 Millionen Euro. Der Bau ist nun so gut wie fertig. Im Dezember 2023 soll der erste Zug in den Hauptbahnhof einfahren.

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Die Dreiteiler sollen auf der Strecke in Doppeltraktion (zwei Triebwagen, 300 Sitzplätze) fahren und verfügen über neueste Technik (u. a. Klimaanlage). Weil die Triebwagen mit 160 km/h etwa 20 km/h schneller sind als der MRB-Zug, verkürzt sich die Fahrzeit um bis zu sechs Minuten.

Highlight sind die Akkus: Diese befinden sich auf dem Dach und werden über ausklappbare Stromabnehmer jeweils in Leipzig und Chemnitz aufgeladen. Das dauert rund 30 Minuten. Ist die Elektrifizierung inklusive Streckenausbau 2030 abgeschlossen, werden nur noch die Stromabnehmer genutzt.

VMS-Chef Mathias Korda (43): "Die neuen Fahrzeuge bringen die Beförderungsqualität auf der Strecke weit nach vorn. Das Reisen wird entspannter."

Neue Aufgabe für den Chemnitzer OB: Sven Schulze (50, SPD) ist ab 1. Mai Chef beim Zweckverband des Verkehrsverbunds Mittelsachsen (ZVMS). Er übernimmt die Aufgabe vom Zwickauer Landrat Christoph Scheurer (65, CDU), der nach 16 Jahren in Ruhestand geht.

Auch der Aufsichtsrat des VMS bekommt einen neuen Chef: Rico Ott, Abteilungsleiter Verkehr im Landratsamt des Erzgebirgskreises, übernimmt den Posten vom Chemnitzer Tiefbauamtsleiter Bernd Gregorzyk (65). Auch er hört altersbedingt auf.