Nach mutmaßlicher Flucht ins Ausland: Neonazi Liebich provoziert deutsche Justiz weiter

Chemnitz - Die verurteilte Rechtsextremistin Marla Svenja Liebich (54), die früher als Sven Liebich bekannt war, trat ihre Haft Ende August in der Chemnitzer Frauen-JVA nicht an - laut eigenen Angaben flüchtete sie ins Ausland. Auf der Plattform "X" stichelt sie jedoch kräftig weiter gegen die deutsche Justiz. Unterdessen suchen die Behörden weiter nach Liebich.

Die Rechtsextremistin Marla Svenja Liebich (54) trat ihre Haft im Chemnitzer Frauenknast nicht an. Nun sucht die Polizei bundesweit nach ihr.  © Bildmontage: Sebastian Willnow/dpa, Jan Woitas/dpa

Medien, Schaulustige und Unterstützer der verurteilten 54-Jährigen versammelten sich vor gut einer Woche vor dem Chemnitzer Frauen-Knast. Alle warteten auf Liebich, die auf "X" ankündigte, an dem Tag ihre Haftstrafe anzutreten und vorher Interviews zu geben.

Dann der große Knall: Liebich teilte über "X" mit, ins Ausland geflohen zu sein - offenbar nach Russland.

Seitdem hagelt es massive Kritik an den Behörden. Die zentrale Frage: Hätte die Staatsanwaltschaft nicht mit einer "Flucht" rechnen müssen? Gegenüber der BILD teilt diese mit, dass man im Fall Liebich keine Fluchtgefahr gesehen habe.

Die Begründung: Die 54-Jährige sei in der Region familiär verwurzelt, erschien immer zu den Gerichtsprozessen, habe nie im Ausland gelebt und verfüge über kein großes Vermögen.

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Weil Liebich ihre Haft nicht antrat, wird nun bundesweit nach ihr gesucht. Ob das wirklich zielführend ist - fraglich. Sollte die 54-Jährige wirklich nach Russland geflohen sein, wird es wohl nahezu unmöglich, sie zu verhaften.

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Ihre "Flucht" inszeniert Liebich nahezu täglich auf "X" - und feiert sich. Gleichzeitig stichelt sie heftig gegen die deutsche Justiz. Provokant schreibt sie unter ein KI-Video, das sie vor einem Knast zeigt: "So hätte es ja echt kommen können, wären bei der Staatsanwaltschaft Halle nicht die größten Trottel des Universums."

So entspannt, wie Liebich sich täglich auf "X" gibt, dürfte ihr Leben aktuell nicht sein. Denn: Taucht sie irgendwo in Deutschland auf, könnten direkt die Handschellen klicken.

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Selbst ein Rückflug in die Bundesrepublik würde vermutlich direkt am Flughafen enden - dort würde die 54-Jährige dann direkt festgenommen werden.

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