Die Wasserstoff-Tüftler von Chemnitz: Zu Besuch in der Rennwagenschmiede der Zukunft

Chemnitz - Seit mehr als 17 Jahren tüfteln sie in Chemnitz an effizienten Wasserstoffantrieben: Die Mitglieder von "Fortis Saxonia" haben seit Vereinsgründung im Jahr 2005 bereits sieben Rennwagen gebaut.

Die beiden TU-Studenten Nico Junghanns (24, l.) und Florian Zylla (24) von "Fortis Saxonia" haben mit ihrem Team das Wasserstoff-Fahrzeug "UrbanSAX" gebaut.
Die beiden TU-Studenten Nico Junghanns (24, l.) und Florian Zylla (24) von "Fortis Saxonia" haben mit ihrem Team das Wasserstoff-Fahrzeug "UrbanSAX" gebaut.  © Maik Börner

Sie können mit dem geruchlosen Gas betrieben werden, wurden in Leichtbauweise gefertigt und sollen mit einem möglichst geringen Verbrauch vor allem bei Wettbewerben glänzen.

"Wasserstoff ist die Königsdisziplin bei der Antriebs-Thematik aus Sicht von Studierenden, da es im Wettbewerbsbetrieb hohe Sicherheitsstandards verlangt", sagt Florian Zylla (24), Master-Student an der TU Chemnitz für "Automatisierungssysteme".

Viel Zeit und Herzblut investiert er in die Entwicklung von nachhaltigen Wasserstoff-Fahrzeugen, die beim jährlich stattfindenden "Shell Eco-Marathon" gegen Mitkonkurrenten ins Rennen geschickt werden. Seit 2016 nimmt dort ihr neustes Modell - der "UrbanSAX" - teil, der als urbane Konzeptklasse für den Stadtverkehr entworfen wurde und mit einem Gewicht von 160 Kilogramm rund 40 km/h erreichen kann.

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"Das Fahrzeug muss beim 'Eco-Marathon' über eine festgelegte Distanz den niedrigsten Verbrauch aufweisen, um gewinnen zu können", erklärt Nico Junghanns (24), ebenfalls TU-Student im Bereich "Informatik".

Nico Junghanns überprüft in der Werkstatt die Vorderreifen des auffälligen Rennwagens.
Nico Junghanns überprüft in der Werkstatt die Vorderreifen des auffälligen Rennwagens.  © Maik Börner
Vereinsmitglied Florian Zylla hat mehrere Teile des Motorraums in Kooperation mit der TU Chemnitz im 3D-Drucker entstehen lassen.
Vereinsmitglied Florian Zylla hat mehrere Teile des Motorraums in Kooperation mit der TU Chemnitz im 3D-Drucker entstehen lassen.  © Maik Börner
Der verbaute Motor lässt das Fahrzeug auf bis zu 40 km/h beschleunigen.
Der verbaute Motor lässt das Fahrzeug auf bis zu 40 km/h beschleunigen.  © Maik Börner

Strenges Regelwerk muss eingehalten werden

Beim "Shell Eco-Marathon" muss der "UrbanSAX" auf Rennstrecken seine verbrauchsarme Fahrweise unter Beweis stellen.
Beim "Shell Eco-Marathon" muss der "UrbanSAX" auf Rennstrecken seine verbrauchsarme Fahrweise unter Beweis stellen.  © Maik Börner

Dafür müsse jedoch auch ein vorgegebenes Regelwerk exakt eingehalten werden. "Neben Sicherheitskriterien, wie gasdichter Trennwand und Notausschaltung spielt auch der allgemeine Schutz durch 6-Punkt-Renngurt, Überrollbügel und Blink- sowie Warnlichter eine wichtige Rolle", so Junghanns.

Sollte die zuständige Rennleitung gewisse Mängel oder Defekte feststellen, müsse umgehend nachgearbeitet werden, damit die Teilnahme und die Chance auf Geldpreise von bis zu 1000 Euro bestehen bleibt.

Sie finanzieren den Entwicklungsprozess mit, der hauptsächlich auch auf Sponsorengelder angewiesen ist, wie Zylla erklärt: "Ohne Sponsoren wäre die Arbeit von 'Fortis Saxonia' undenkbar."

Titelfoto: Maik Börner

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