Durchfall-Sorgen im Chemnitzer Tierpark: Biomüll im Bach gefährdet Hyänen

Chemnitz - Die fast unsichtbare Gefahr kommt aus dem Unritzbach in Chemnitz: Angeblich entsorgen Anwohner ihre Küchenabfälle im Bächlein, der später durch den Tierpark fließt. Dort verderben sich die Hyänen den Magen an der "Extra-Portion". Folge: Die Tüpfelhyänen erkranken an Durchfall.

Gefährliches Bachwasser: Tüpfelhyänen im Tierpark erkranken häufiger an Durchfall.
Gefährliches Bachwasser: Tüpfelhyänen im Tierpark erkranken häufiger an Durchfall.  © Jan Klösters/Tierpark Chemnitz

Es muss viel verdorbener Bioabfall sein, der über den Unritzbach ins Außengehege der Hyänen suppt. Trotz eines "unglaublich starken Verdauungssystems", so der Tierpark, trete bei den Tieren mehr Durchfall auf.

Felicia Kollinger-Walter (56) legt ihre Hand für die Nachbarn ins Feuer: "Bioabfälle schmeißt hier keiner ins Wasser. Das würde Ratten anlocken."

Eine Nachbarin (60) aus Rabenstein glaubt eher an herabfallende Äpfel oder badende Hunde. "Vielleicht fliegt auch mal eine Bratwurst beim Grillen rein."

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Die Leitung von Tierpark und Wildgatter warnt generell vor dem Füttern: Wer ein Tier schädigt, kann haftbar gemacht werden. Besonders betroffen seien weiterhin die Wildesel. Sie stünden wegen auffälliger Fettdepots bereits unter tierärztlicher Beobachtung. Schlimmstenfalls drohe ihnen eine Hufamputation.

Felicia Kollinger-Walter (56) holt Grünschnitt für den Garten. Auf die Idee, den Unritzbach für Abfälle zu nutzen, käme sie nie.
Felicia Kollinger-Walter (56) holt Grünschnitt für den Garten. Auf die Idee, den Unritzbach für Abfälle zu nutzen, käme sie nie.  © privat

Einzige Chance für die Esel sei strenge Diät. "Die ist aber unmöglich, wenn sie weiter von außen gefüttert werden", heißt es in einer Mitteilung.

Titelfoto: Jan Klösters/Tierpark Chemnitz

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