EnviaM erhöht Strompreis für Wärmepumpen, aber der Gaspreis sinkt

Chemnitz - Rund 70.000 Kunden im Netzgebiet Chemnitz und weites Umland sind von der Preiserhöhung des Energieversorgers EnviaM betroffen!

Schlechte Nachrichten für Wärmepumpen-Nutzer.
Schlechte Nachrichten für Wärmepumpen-Nutzer.  © Uwe Meinhold

Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, steigt der Preis für Wärmepumpenstrom um 4,21 Cent auf 33,10 Cent je Kilowattstunde brutto. Das ist ein Plus von etwa 15 Prozent.

Doch auch der Strompreis für Wärmespeicher wird um 4,83 Cent angehoben. Ein Durschnittshauhalt, der bisher 2240 Euro bezahlt, muss - ohne Auswirkungen der Wärmepreisbremse - dann voraussichtlich 367 Euro mehr im Jahr zahlen.

Grund für die Erhöhung seien laut EnviaM die hohen Beschaffungspreise im vergangenen Jahr. Sie führten nun zeitversetzt zu einem Anstieg der Wärmestrompreise für Endverbraucher, sagte Vorstand Patrick Kather. Davon betroffen sind etwa 70.000 Verbraucher aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.

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Die normalen Strompreise bleiben laut Kater vorerst konstant. Jedoch könne sich der Endverbraucher im kommenden Jahr auf eine Senkung in der Grundversorgung hoffen.

Scharfe Kritik an der Politik

EnviaM-Vorstand Patrick Katherschaut fehlt die Planungssicherheit.
EnviaM-Vorstand Patrick Katherschaut fehlt die Planungssicherheit.  © EnviaM

Der Gaspreis wird zum Jahreswechsel hingegen auf jeden Fall gesenkt. Da können sich rund 55.000 Privat- und Gewerbekunden auf einen Preisnachlass von 0,94 Cent freuen. Pro Kilowattstunde liegt er dann mit 14,13 Cent brutto allerdings immer noch über der aktuellen Gaspreisbremse.

Wer sich über Vergleichsportale wie Verivox informiert, wird feststellen: Es gibt mittlerweile etliche Anbieter, die deutlich niedrigere Gaspreise bieten. Doch woran liegt das? Kather begründete den Unterschied auf Nachfrage mit der Rolle von der EnviaM-Tochter Mitgas als Grundversorger.

Anders als manche Wettbewerber habe das Unternehmen in der Vergangenheit Gas zu hohen Preisen einkaufen müssen, was sich nun auf die Preise auswirke. Er rechne damit, dass sich dieser Nachteil bis Ende 2024 ausgleiche.

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Envia-Vorstand Kather äußerte außerdem starke Kritik an die Regierung: "Wie auch im letzten Jahr haben wir durch fehlende Entscheidungen aus der Politik keinerlei Planungssicherheit. Die angekündigte Mehrwertsteuererhöhung bei Erdgas von sieben auf 19 Prozent ist noch nicht entschieden. Ob die Energiepreisbremsen zum Jahresende wegfallen oder doch bis April verlängert werden, ist ebenfalls unklar."

Kater weiter: "Das führt zu der paradoxen Situation, dass wir unseren Kunden zu diesem Zeitpunkt nicht sagen können, welche Abschläge sie genau erwarten."

Titelfoto: Uwe Meinhold

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