Erhöhter Druck: Nette Toilette bald in ganz Chemnitz?

Chemnitz - Puller-Alarm: Vor allem am Stadtrand herrscht ein Mangel an öffentlichen Toiletten. Deswegen wollen die Linken die "Nette Toilette" per Stadtrats-Votum im gesamten Stadtgebiet einführen.

Bislang bieten in der Chemnitzer Innenstadt etwa 20 Gaststätten und Einrichtungen eine "Nette Toilette", auch das Turm-Brauhaus.
Bislang bieten in der Chemnitzer Innenstadt etwa 20 Gaststätten und Einrichtungen eine "Nette Toilette", auch das Turm-Brauhaus.  © Kristin Schmidt

"An stark frequentierten Orten wie Küchwald, dem Areal um die Pelzmühle oder Konkordiapark wird immer wieder das fehlende Toilettenangebot bemängelt", erklärt Sabine Brünler (39, Linke).

Nach einem 2017 auf Antrag von CDU und FDP gefassten Beschluss gilt das Konzept nur für die Innenstadt.

"Eine Erweiterung geht mit höheren Kosten einher, die nicht als Mittel im Haushalt gebunden sind", schreibt das Rathaus. Daher sei ein erneuter Stadtratsratsbeschluss notwendig.

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Das Budget für die "Nette Toilette" (2022: 18.000 Euro, 2023: 20.000 Euro) wurde allerdings nach einer Rathaus-Statistik nicht einmal ausgeschöpft.

Warum die Stadt Chemnitz bei der Not(durft)-Lage nicht zumindest selbst eine Initiative auf den Tisch legt, versteht auch Sabine Brünler nicht: "Die Verwaltung ist trotzdem Herr des Verfahrens." Chemnitz ist eine von etwa 250 deutschen Städten, in denen es die "Nette Toilette" gibt.

Gegen Aufwandsentschädigung durch das Rathaus bieten Restaurants und Einrichtungen die kostenfreie Nutzung ihrer Toiletten für Passanten an.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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