Fahrgastverband protestiert gegen MRB-Bummelzüge: "Der Zustand ist nicht hinnehmbar"

Chemnitz - Weil sich immer mehr Triebfahrzeugführer krankgemeldet haben, zog die MRB deshalb diese Woche die Reißleine - und nahm einige schnelle Züge RE 3 zwischen Zwickau und Chemnitz-Siegmar aus dem Verkehr. Ersetzt wurden diese durch deutlich langsamere RB 30. Dagegen protestiert nun der Fahrgastverband Pro Bahn.

Fordert eine Rücknahme der Bummelzüge: Markus Haubold (37) vom Fahrgastverband Pro Bahn.
Fordert eine Rücknahme der Bummelzüge: Markus Haubold (37) vom Fahrgastverband Pro Bahn.  © Kristin Schmidt

Wegen des Schienenbaus in Chemnitz gibt es bis Jahresende Schienenersatzverkehr zwischen Siegmar und Hauptbahnhof Chemnitz.

Nun setzt die MRB in den Hauptverkehrszeiten auch noch andere Züge ein und verlängert die Reisezeit zwischen Hof und Chemnitz um 20 Minuten.

"Der Zustand ist nicht hinnehmbar", sagt Markus Haubold (37), Vize des Fahrgastverbands Pro Bahn Mitteldeutschland. Schon der Umstieg auf Busse sei für Pendler eine Zumutung.

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Durch die Einschränkung seien Anschlussbahnen schwer erreichbar. Die Fahrtzeit mit dem C 15 aus Hainichen nach Zwickau verlängere sich um 30 Minuten, von Frankenberg in die Schwanenstadt dauere es jetzt zwei Stunden und 15 Minuten.

Markus Haubold: "Mit dem Auto dauert die Strecke nur eine Stunde."

Kritik an der MRB: Sie setzt zwischen Zwickau und Chemnitz langsamere Züge ein.
Kritik an der MRB: Sie setzt zwischen Zwickau und Chemnitz langsamere Züge ein.  © Uwe Meinhold

"Es ist damit zu rechnen, dass Fahrgäste diese unzumutbaren Reisezeiten nicht mehr hinnehmen und dem ÖPNV als Kunden langfristig verloren gehen", meint der Fahrgastsprecher. Pro Bahn fordert deshalb eine Rückkehr zum alten Ersatzkonzept.

Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Uwe Meinhold

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