Flüchtlings-Unterkunft in Chemnitz wird reaktiviert
Chemnitz - Diese Meldung der Landesdirektion schlug im Ortsteil Chemnitz-Einsiedel heftig ein: Das frühere Pionierlager "Palmiro Togliatti" in Einsiedel soll bald wieder Asylbewerber aufnehmen. Die Freien Sachsen/Pro Chemnitz trafen sich am Mittwochabend zum ersten Protest-Spaziergang.
Die Bilder um die Flüchtlings-Unterkunft Einsiedel gingen 2015/16 um die Welt. Im Vorfeld gab es massive Proteste. Als bis zu 540 Flüchtlinge eingezogen waren, flogen drei Brandsätze über den Zaun.
Jetzt plant die Landesdirektion wegen steigender Flüchtlingszahlen am Dittersdorfer Weg erneut die Unterbringung von "Familien aus Krisen- und Kriegsgebieten" sowie afghanischer Ortskräfte.
Bis zu 380 Plätze soll es geben, einen Termin gebe es noch nicht. Die Behörde verspricht vorherige Bürgerinformation.
CDU-Ortschaftsrat Peter Hähle (59) hat "Angst, dass der Frieden im Ort wieder gestört und das Demorecht missbraucht" würden. Er erinnert sich: "2016 war erschreckend. Auch wenn es mehr Einpeitscher von außerhalb waren, Einsiedel erreichte in kurzer Zeit einen großen Bekanntheitsgrad."
Ortschaftsrätin Jennifer Petzl (36) steht zur humanitären Aufnahme. "Ich habe die große Hoffnung, dass Einsiedel, wie schon bei der Unterbringung der Ukrainer Anfang 2022, die Flüchtlinge unterstützen wird."
Titelfoto: Uwe Meinhold