Führungskrise bei der CTM: Was ist da los?

Chemnitz - Die Chemnitzer Tourismus & Marketing GmbH (CTM, früher CWE) kommt nicht aus den Schlagzeilen: Nach nur drei Monaten Amtszeit hat Chef Lars Herrmann (41) das Handtuch geworfen. OB Sven Schulze (52, SPD) sieht "weitere personelle Probleme" und will schnelle Lösungen vorlegen. Was ist da los?

Am 1. Juli übernahm Lars Herrmann (41) den Posten als Chef der Chemnitzer Tourismus & Marketing GmbH.
Am 1. Juli übernahm Lars Herrmann (41) den Posten als Chef der Chemnitzer Tourismus & Marketing GmbH.  © Sven Gleisberg

Auf Nachfrage gibt sich das Rathaus zugeknöpft.

"Nächste Woche wird der Stadtrat den neuen CTM-Aufsichtsrat wählen, dieser ist dann der erste Ansprechpartner für den Oberbürgermeister", so Stadtsprecher Matthias Nowak (55).

Über die Probleme werde Schulze auch zuerst mit den Aufsichtsräten sprechen.

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Einer der Noch-Aufsichtsräte ist Lars Franke (49, AfD): "Die CTM ist gefühlt ein Phantom, das nicht zuverlässig arbeitsfähig ist. Wenn man nach der Verzwergung der damaligen CWE kein Interesse mehr an einem Projekt wie CTM hat, soll man es klar und ehrlich kommunizieren und dementsprechend handeln."

Stadträte fordern strukturelle Veränderungen

Tino Fritzsche (CDU, 63) sieht die Neuordnung als Chance.
Tino Fritzsche (CDU, 63) sieht die Neuordnung als Chance.  © Ralph Kunz

Das BSW fordert eine Aufarbeitung des Geschehens bei der CTM und eine "wirksame und engagierte Tourismus-Mannschaft": "Speziell in der Tourist-Information gab es seit Langem keine Gehaltssteigerungen mehr, die Arbeitsbedingungen sind stark verbesserungsbedürftig." Auch bei den Gästeführern mangele es an Unterstützung.

Die jetzige CMT war 1993 noch als Gesellschaft zur Wirtschaftsförderung gegründet worden. 2022 hatte der OB dafür eine eigene Stabsstelle gegründet und vier Mitarbeiter abgezogen.

Der damalige Chef Sören Uhle (48) kündigte daraufhin, die verbliebene Gesellschaft für Tourismus und Stadtmarketing schrumpfte auf 13 Mitarbeiter.

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Die Linken kündigten nun an, mit den Mitarbeitern über die Situation sprechen zu wollen. CDU/FDP bekräftigten ihre Forderung nach strukturellen Veränderungen: "Eine Neuordnung im Zusammenhang mit der C3 als weitere städtische Gesellschaft sehen wir als große Chance", so Fraktions-Chef Tino Fritzsche (63).

Titelfoto: Sven Gleisberg

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