Karte zeigt: Hier gibt es in Chemnitz Platz für neue Eigenheime

Chemnitz - Wo ist noch Platz für Häuslebauer in Chemnitz? Das Wohnbauflächenkonzept 2030 soll geeignete Orte festlegen und nach langem Anlauf in der Stadtratssitzung am 8. Februar beschlossen werden. 190 Standorte sieht das Konzept vor. Kritik daran kommt aus den Ortsteilen.

Für Klaffenbach weist das Wohnflächenkonzept ein Areal als Bauland aus, auf dem mittlerweile schon Eigenheime stehen.
Für Klaffenbach weist das Wohnflächenkonzept ein Areal als Bauland aus, auf dem mittlerweile schon Eigenheime stehen.  © Uwe Meinhold

Der Bau von Eigenheimen in Chemnitz war zwischen 2017 und 2018 um rund 40 Prozent zurückgegangen, während die Zahlen im Umland stiegen.

Die Chemnitzer Ortsvorsteher kritisierten immer wieder, dass Chemnitz zu wenige Grundstücke am Stadtrand zur Verfügung stellt - und bauwillige Familien deshalb in die Region abwandern.

Das 2021 erstellte Flächenkonzept weist viele zentrumsnahe Bauflächen, aber auch solche am Stadtrand aus. Etwa rund 50 Grundstücke in Röhrsdorf. Für Ortsvorsteher Joachim Siegel (79) ein Schritt in die richtige Richtung: "Es gibt Fortschritte, aber es ist noch nicht alles zufriedenstellend. Die Standorte sind angedeutet, aber nicht konkret festgelegt."

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Klaffenbachs Orts-Chef Andreas Stoppke (63) ist unzufrieden: "Unsere Vorschläge wurden abgelehnt. Im Plan ist jetzt ein Standort in der Adorfer Straße ausgewiesen, an dem mittlerweile schon längst neue Eigenheime stehen."

Andreas Stoppke (63), Ortsvorsteher von Klaffenbach, hat Vorschläge für neue Baugrundstücke.
Andreas Stoppke (63), Ortsvorsteher von Klaffenbach, hat Vorschläge für neue Baugrundstücke.  © Kristin Schmidt
Die Karte zeigt gute und weniger gut geeignete Standorte für neue Eigenheime in Chemnitz.
Die Karte zeigt gute und weniger gut geeignete Standorte für neue Eigenheime in Chemnitz.  © Stadt Chemnitz, Darstellung: Timourou

Kritik auch aus Mittelbach und Euba

Mittelbachs Ortsvorsteher Gunter Fix (59) hält die vorgeschlagenen Standorte an der Bundesstraße für ungeeignet.
Mittelbachs Ortsvorsteher Gunter Fix (59) hält die vorgeschlagenen Standorte an der Bundesstraße für ungeeignet.  © Uwe Meinhold

Eubas Ortsvorsteher Thomas Groß (59) sieht ein anderes Problem: "Wir haben im Ortskern zwar Flächen, aber solange die Stadt kein Geld für deren Erschließung ausgeben will, kann dort niemand bauen."

Die Mittelbacher verknüpfen neue Eigenheime mit fehlenden Einkaufsmöglichkeiten im Ort: "Ein Gebiet zwischen Grünaer Straße und Mittelbacher Dorfstraße wäre gut geeignet, um Eigenheime und einen Markt zu kombinieren. Das geht mit den Standorten, die im Konzept enthalten sind, nicht", so Orts-Chef Gunter Fix (59).

Was das Wohnbauflächenkonzept nicht schafft, soll eine neue Satzung richten, die bebauungsfähige Innenbereiche der Ortschaften festlegt.

An der Grünaer Straße wünscht sich der Mittelbacher Ortschaftsrat eine kleine Siedlung samt Einkaufsmarkt.
An der Grünaer Straße wünscht sich der Mittelbacher Ortschaftsrat eine kleine Siedlung samt Einkaufsmarkt.  © Uwe Meinhold

Der Beschluss wurde 2022 gefasst, die Umsetzung kann noch dauern.

Titelfoto: Uwe Meinhold, Stadt Chemnitz, Darstellung: Timourou

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