Lage spitzt sich zu: Neue Flüchtlingswelle erreicht auch Chemnitz

Chemnitz - Die Flüchtlingslage spitzt sich zu - auch in Chemnitz.

Flüchtlingskoordinator Michael Beyerlein (64) rechnet noch mit viel mehr Asylbewerbern.
Flüchtlingskoordinator Michael Beyerlein (64) rechnet noch mit viel mehr Asylbewerbern.  © Daniel Unger

Die Landesdirektion zählte im August knapp 1900 neue Asylbewerber im Freistaat. Ein Jahr zuvor waren es noch 880. Die Plätze in den Aufnahmeeinrichtungen könnten schon bald knapp werden.

Die Aufnahmeeinrichtungen in Chemnitz, Leipzig und Dresden bieten 6818 Plätze, 5173 waren am Dienstag belegt. Allein im Chemnitzer Adalbert-Stifter-Weg stiegen die Flüchtlingszahlen von 421 vor einem Jahr auf 586, im Thüringer Weg von 50 auf 149.

Woche für Woche steigen die Zahlen der Asylbewerber, von 316 Anfang August auf 899 im September. Der Zustrom an Ukraine-Flüchtlingen hingegen ebbt ab - von 268 auf zuletzt 62. Hauptfluchtländer sind jetzt Syrien, Türkei, Venezuela und Afghanistan.

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Für Michael Beyerlein (64) kein Wunder - der Flüchtlingskoordinator der Kirche im Vogtland sagt: "Der Syrienkrieg wird immer schlimmer. Auch andere Unruheherde nehmen zu. Da kommen noch mehr Asylbewerber zu uns, vor allem aus Afrika."

Die Erstaufnahme für Asylbewerber im Adalbert-Stifter-Weg füllt sich.
Die Erstaufnahme für Asylbewerber im Adalbert-Stifter-Weg füllt sich.  © Ralph Kunz

Der Flüchtlingsexperte fordert den Freistaat zum Handeln auf: "Wir brauchen einheitliche Regeln für Asylbewerber und Ukrainer. Nötig wären bessere Strukturen, weil ehrenamtliche Helfer abspringen. Keine Zeltstädte, wenn Aufnahmeeinrichtungen voll sind. Das bringt Unruhe. Lieber Turnhallen und leere Wohnungen konsequent nutzen."

Titelfoto: Bildmontage: Daniel Unger, Ralph Kunz

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