Linken-Chefin bissig: Chemnitz macht Kasse mit seinen Hunden
Chemnitz - Kassiert das Rathaus bei den Hundehaltern in Chemnitz nur ab?
Susanne Schaper (46), Fraktions-Chefin der Stadtrats-Linken, hat sich das Thema schon lange auf die Fahne geschrieben und sagt: "Ja, die Stadt hat seit Jahren kontinuierlich mehr Einnahmen durch die Hundesteuer. Doch die Hundebesitzer haben nichts davon."
In Chemnitz waren 2023 nach Rathaus-Angaben fast 10.000 Hunde angemeldet. Gegenüber 2020 sind das fast zehn Prozent mehr. An Hundesteuer hat die Stadt im vergangenen Jahr von "Herrchen und Frauchen" mehr als eine Million Euro kassiert.
Doch was passiert mit dem Geld? "Die Einnahmen an Hundesteuer fließen wie alle Steuern in den Gesamthaushalt der Stadt ein. Sie werden nicht zweckgebunden, sondern zur Deckung sämtlicher Ausgaben verwendet", schreibt eine Rathaus-Sprecherin auf TAG24-Anfrage.
Für Susanne Schaper ein Unding: "Die Stadt kommt nicht aus den Pötten. Stadtteile wie Bernsdorf oder Siegmar haben keine einzige ausgewiesene Hundewiese. Bei den vorhandenen Flächen kriegt man es nicht hin, diese ordentlich einzuzäunen oder mal Rasen zu mähen."
Stadt plant keine weiteren Hundewiesen
Die Stadt plant derzeit nicht, weitere Hundewiesen auszuweisen. Auch die Beutelspender für Fiffis Hinterlassenschaften verschwinden zunehmend aus der Öffentlichkeit.
46 Stück (2022: 50) hat das Grünflächenamt aktuell aufgestellt, wovon die Mitarbeiter nur 31 selbst befüllen. Für viele Behälter werden Freiwillige gesucht, da das Amt nach eigenem Bekunden an Kapazitätsgrenzen stößt.
"Das nehme ich der Stadt nicht mehr ab", schimpft Susanne Schaper. "Seit 15 Jahren versuchen wir, das auszubauen, das kann doch nicht so schwer sein. In jedem kleinen Dorf bekommt man das hin."
Titelfoto: Maik Börner, Petra Hornig