Millionen-Pläne für Chemnitzer Tierpark: Ausbau stockt!

Chemnitz - Großzügige Gehege, zeitgemäße Gastronomie, ein neuer Eingang und ein neues Themen-Konzept sollten dem Tierpark Chemnitz einen großen Schub nach vorn geben und die Besucherzahl verdoppeln - so sah es der Masterplan von 2018 vor.

Bagger rollen im Tierpark derzeit nur im Auftrag des Fördervereins, der einen Spielplatz und neue Gehege bauen lässt.
Bagger rollen im Tierpark derzeit nur im Auftrag des Fördervereins, der einen Spielplatz und neue Gehege bauen lässt.  © Maik Börner

40 Millionen Euro wollte die Stadt investieren. 2030 war als zeitliche Zielmarke avisiert. Doch mittlerweile ist das Vorhaben von städtischer Seite ins Stocken geraten. Geklotzt wird nur beim Förderverein.

Noch immer fehlt die Voraussetzung für einen neuen Eingang in der Nevoigtstraße, der laut Masterplan oberste Priorität hat. Dafür muss erst der Wirtschafhof des Tierparks umziehen. Vorgesehen war das bis Juni 2021.

"Die Maßnahme konnte aufgrund coronabedingter Ausfälle sowie infolge Lieferengpässen nicht wie geplant umgesetzt werden", teilte nun der zuständige Bürgermeister Miko Runkel (61, parteilos) auf Anfrage zahlreicher Stadträte mit. Neuer Termin ist dieses Jahr im dritten Quartal.

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Solveig Kempe (41, CDU) fragt sich mittlerweile: "Haben wir den Masterplan nur für die Schublade verabschiedet? Es geht einfach nicht voran."

Ein Aushängeschild ist der alte Eingang des Tierparks nicht.
Ein Aushängeschild ist der alte Eingang des Tierparks nicht.  © Maik Börner
Stadträtin Solveig Kempe (41) sorgt sich um die Umsetzung des Masterplans.
Stadträtin Solveig Kempe (41) sorgt sich um die Umsetzung des Masterplans.  © Kristin Schmidt
Der neue Wirtschaftshof ist noch immer eine Baustelle.
Der neue Wirtschaftshof ist noch immer eine Baustelle.  © Maik Börner
Die Lisztäffchen gehören zu den Publikumslieblingen.
Die Lisztäffchen gehören zu den Publikumslieblingen.  © Maik Börner
Die Klammeraffen leben im Tropenhaus, in dem ebenfalls der Förderverein für frische Farbe sorgte.
Die Klammeraffen leben im Tropenhaus, in dem ebenfalls der Förderverein für frische Farbe sorgte.  © Maik Börner
Die Przewalskipferde sind vom Aussterben bedroht.
Die Przewalskipferde sind vom Aussterben bedroht.  © Maik Börner

CDU-Stadtrat ärgert sich: "Von städtischer Seite ist dieses Jahr nichts mehr zu erwarten"

Auch CDU-Stadtrat Kai Hähner (48) ärgert sich über den stockenden Ausbau.
Auch CDU-Stadtrat Kai Hähner (48) ärgert sich über den stockenden Ausbau.  © Kristin Schmidt

Tatsächlich wäre der Tierpark in der aktuellen Haushaltsplanung leer ausgegangen, wenn die Stadträte nicht fraktionsübergreifend den Verwaltungsentwurf um 160.000 Euro als Zuschuss für den Förderverein ergänzt hätten.

Dieser stemmt mit dem städtischen Symbolbeitrag gerade aus eigener Kraft ein Millionenprojekt und lässt einen Eiszeitspielplatz und zwei neue Gehege, unter anderem für Blutbrustpaviane und Ziesel, bauen.

"Von städtischer Seite ist dieses Jahr nichts mehr zu erwarten, weil nicht mal Planungsmittel für den neuen Eingangsbereich zur Verfügung stehen. Das heißt, vor 2024 wird es nicht weitergehen", ärgert sich auch CDU-Fraktionskollege Kai Hähner (48).

Titelfoto: Maik Börner, Kristin Schmidt

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