Neue Bahn-Ausschreibung: Gibt's bald wieder eine Direktverbindung von Chemnitz nach Erfurt?
Chemnitz/Erfurt - Diese Bahn-Ausschreibung macht Hoffnung: Ab Ende 2029 könnten wieder Direktzüge von Chemnitz nach Erfurt fahren. Der große Knackpunkt: die Finanzierung.
Alles in Kürze
- Bahn-Ausschreibung macht Hoffnung auf Direktverbindung von Chemnitz nach Erfurt
- Ab 2029 könnten elektrische Züge zwischen Erfurt und Glauchau fahren
- Verlängerung bis Chemnitz ist möglich, aber noch unklar
- Finanzierung könnte ein Knackpunkt sein
- Fahrgastverband PRO BAHN setzt sich für durchgehende Verbindung ein

Aktuell sucht der Freistaat Thüringen einen Betreiber für die Strecke zwischen Erfurt und Glauchau. Dabei wird auch eine mögliche Verlängerung bis Chemnitz in Betracht gezogen.
Ab Dezember 2029 könnte es so weit sein. Denn: Bis dahin soll die Strecke zwischen Erfurt und Glauchau komplett elektrifiziert sein. Dementsprechend sollen auf der Strecke hochmoderne, elektrische Triebzüge zum Einsatz kommen.
Diese könnten dann von Glauchau weiter nach Chemnitz fahren, hofft Markus Haubold (39) vom Fahrgastverband PRO BAHN. "Eine durchgehende Verbindung ist nicht nur sinnvoll, sondern dringend notwendig für die Mobilität und wirtschaftliche Entwicklung der Region", sagt der Bahn-Experte.
Die neue Ausschreibung sieht zudem vor, dass der aktuell fahrende RE1 (Göttingen - Erfurt - Glauchau) durch den neuen RE2 ersetzt werden soll - dieser soll dann nur noch zwischen Erfurt und Glauchau, im besten Falle auch weiter nach Chemnitz, fahren.
"Eine Weiterführung bis Göttingen wäre zwar wünschenswert", erklärt Haubold, "aber wir setzen darauf, dass die DB Fernverkehr AG ihre Ankündigung wahrmacht und mit der erfolgten Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung eine Fernverkehrsverbindung zwischen Rhein/Ruhr und Chemnitz etabliert - das könnte den Wegfall kompensieren."
Zweifel bleiben: Scheitert die Direktverbindung am Geld?

Dennoch bleiben Zweifel, ob die Verbindung wirklich nach Chemnitz verlängert wird. Denn der Abschnitt Glauchau-Chemnitz ist lediglich als Option vorgesehen.
Zwar könnten entsprechende Angebote eingereicht werden, doch ob der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) die Verlängerung auch tatsächlich beauftragt, ist noch unklar. "Scheitern könnte es daher an der Finanzierung", so Haubold.
Dabei gab es bereits vor vielen Jahren eine Direktverbindung zwischen Chemnitz und Göttingen über Erfurt. Diese wurde allerdings zum Fahrplanwechsel 2011/2012 gestrichen.
"Das war für die Region ein weiterer herber Rückschlag - dieser Fehler muss endlich korrigiert werden", mahnt Haubold.
Titelfoto: Bildmontage: Uwe Meinhold, Kristin Schmidt