Neuer Bürgertreff fürs Heckert gesucht: Angebote bisher zu teuer oder nicht geeignet
Chemnitz - Eine Institution ist in Gefahr: Die Stadt Chemnitz will den baufälligen "Bürgertreff bei Heckerts" in der Wilhelm-Firl-Straße nach 14 Jahren schließen.
Jan Schulze (59) von der Bürgerinitiative Markersdorf/Morgenleite ist entsetzt: "Das Heckert kann auf das Heckerts nicht verzichten!"
Der Sanierungsbedarf ist unstrittig. Die Stadt kalkulierte die Kosten auf eine Viertelmillion Euro. Zu viel. Seitdem hätten Stadt und Wohnungsgesellschaften der Bürgerinitiative acht Standorte angeboten.
"Der Betreiber hat alle abgelehnt und keine Eigenbemühungen gezeigt. Ein neuer Schaden über 6000 Euro führte zur Kündigung zum Jahresende."
Dieser Schilderung widerspricht Jan Schulze energisch: "Es gab ein Angebot in der Bruno-Granz-Straße. Erste Etage ohne Fahrstuhl. Auch andere Angebote waren nicht geeignet oder zu teuer."
Dabei sei der Bürgertreff unverzichtbar. Schulze: "Wir hatten 2023 fast 9000 Besucher. Der Treff ist Anlaufstelle für das Wohngebiet. Alleinstehende finden hier jemanden zum Reden. Wir haben Handarbeiter und Frühstück für alle."
Stadt zeigt sich gesprächsbereit
Zum drohenden Aus für den Bürgertreff kommt der drohende Abschied Jan Schulzes, der einen beruflichen Neustart überlegt. "Eine Nachfolgerin für mich hätte ich. Ohne Treff wird das nichts."
Da passt es gut, dass das Vita-Center die Ex-Postbank als neuen Standort vorschlägt. Gute Idee, doch die Bürgerinitiative muss der Stadt bis Mitte August einen Arbeitsplan für 2025 vorlegen. Jan Schulze: "Ein Aufschub der Schließung wäre nötig."
Die Stadt ist gesprächsbereit, heißt es auf TAG24-Nachfrage. "Eine Förderung wurde Jan Schulze zugesichert, wenn er sich für ein neues Objekt entschieden hat."
Titelfoto: Maik Börner