So wollen Forscher der TU Chemnitz die Bremstechnik revolutionieren
Chemnitz - Wie können Autokomponenten wie Bremsscheibe oder Bremssattel optimiert werden? Eine neue Anlage der Professur für Fahrzeugsystemdesign der TU Chemnitz geht dieser Frage nach. Die Maschine ist ein Unikat in Deutschland.
"Die Herausforderung für die Bremsentechnik wird größer. Die Fahrzeuge müssen heute ausgestattet sein mit ABS, ESP. Da muss ein Rad-individueller Bremseingriff möglich sein", sagt Prof. Ralph Mayer (48) von der Fakultät Maschinenbau. Hier kommt ein Bremsenprüfstand ins Spiel, eine Vorrichtung, die Autobremsanlagen prüft.
Der "Schwungmassenbremsenprüfstand" in der Versuchshalle in der Chemnitzer Schulstraße ist im Gegensatz zu anderen Anlagen etwas Besonderes:
Hier können Bremsen- und Halbachsen nahezu aller Fahrzeuge (vom Mini bis zum Kleintransporter) geprüft werden.
Die circa zwei Millionen teure Anlage kann überdies Wetterverhältnisse von minus 40 bis 60 Grad Celsius sowie Nässe simulieren und somit Bremskomponenten besser anpassen.
Was kann die Anlage für den einzelnen Autofahrer auf der Straße leisten? Eine Möglichkeit ist, dass Bremskomponenten durch die Anlage langlebiger werden und die Autofahrer Geld sparen. "Die Komponenten haben weniger Verschleiß und die Servicekosten sinken", so Ralph Mayer.
Die Anlage wird zur Auftragsforschung verwendet. Laut Ralph Mayer wird demnächst ein Forschungsprojekt gestartet, bei dem auch das Fraunhofer IWU aus Chemnitz dabei ist. "Es geht um die Entwicklung einer neuen Bremsscheibe."
Titelfoto: Uwe Meinhold