Tausende Chemnitzer Garagen werden jetzt neu vermessen
Chemnitz - Chemnitzer Garagen im Fokus: Münchner Studenten kartografieren diese Woche Garagen im Stadtgebiet und kamen auch mit Garagenbesitzern ins Gespräch. Die Aktion ist eine Vorbereitung für das Kulturhauptstadt-Projekt "3000 Garagen".

Die Kartografierung wurde von 110 Architekturstudenten der Hochschule München durchgeführt. Insgesamt wurden circa 15.000 Garagen analysiert. Laut Liegenschaftsamt befinden sich sogar doppelt so viele Garagen auf Chemnitzer Boden.
Bei der Kartografierung kommt modernste Technik zum Einsatz. Die Garagen werden per Handy und per Kamera fotografiert. Studentin Elvan Emma Bechteler (21) erklärt:
"Mit einer Scan-App werden einzelne Fotos in Form von Punkten in kurzer Zeit gemacht und zusammengesetzt." Später wird am Computer per Software eine 3-D-Ansicht einer Garage erstellt - sozusagen ein Abbild der Garage von allen Seiten.
Was ist der Sinn des Projektes? Laut Prof. Luise Rellensmann (38) und Jens Casper (54) soll unter anderem geklärt werden, wo sich die Garagen befinden, wie sie entstanden, welche Garagentypen es gibt. Auch soll herausgearbeitet werden, wie sie zur baulichen Vielfalt beitragen und welche gesellschaftlichen Aktivitäten sich rund um die Garagen entwickelten.
Die Reise ihrer Studenten nach Chemnitz sei nicht nur ein technisches Projekt, erklärt die Professorin: "Wir wollen die Garagen auch als soziale Orte sichtbar machen."



Das Soziale trat während der Kartografierung häufig in den Vordergrund. Elvan Emma Bechteler und Amir Al Nadzhafi berichten: "Ein Garagennutzer hat uns seinen Trabi gezeigt, in den wir uns sogar reinsetzen durften."
Titelfoto: Ralph Kunz