Treibt hier ein Hundehasser sein Unwesen? Chemnitzer Herrchen in Angst vor Giftködern

Chemnitz - Hundebesitzer in Chemnitz-Kappel sind in großer Aufregung. Mehrere Giftköder sollen in der Umgebung der Straße Usti nad Labem und Dr. -Salvador-Allende-Straße verteilt worden sein. Die Hinweise häufen sich - nun schlagen besorgte Anwohner Alarm.

Andre Penno (36) geht mit Hündchen Runa (4 Monate) gerne in der Umgebung spazieren.
Andre Penno (36) geht mit Hündchen Runa (4 Monate) gerne in der Umgebung spazieren.  © Sven Gleisberg

"Wir haben die Giftköder in der vergangenen Woche das erste Mal bemerkt. Meine Freundin hat das Problem dann gleich bei der Polizei gemeldet", erzählt Andre Penno (36), der mit seinem Hündchen Runa (4 Monate) gerade spazieren geht.

Auch Anwohner Gerd (72) ist verärgert: "Meine Stella schnüffelt den ganzen Tag. Ich habe sie aber immer an der Leine, sodass nichts passieren kann. Schlimm, wer so etwas macht." Die Köder sollen aus Würstchen mit Rasierklingen bestehen, vergangene Woche habe sie der 72-Jährige mit eigenen Augen gesehen.

Wer macht so etwas? Die unklare Situation macht vielen Herrchen (und Frauchen) Angst. Mehrere Zettel mit der Aufschrift "Achtung Giftköder Gefahr" hängen im Wohngebiet. Wurststücke seien insbesondere rund um den Parkplatz und vor Hauseingängen gesichtet worden.

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"Die Köder wurden auch auf dem Spielplatz gesehen", weiß Andre Penno.

Gerd (72) führt seine Hundedame Stella (15) immer an der Leine.
Gerd (72) führt seine Hundedame Stella (15) immer an der Leine.  © Sven Gleisberg

Keine Anzeigen bei Polizei und Stadt

Der Zettel macht auf die Giftköder aufmerksam.
Der Zettel macht auf die Giftköder aufmerksam.  © Sven Gleisberg

Bei den Behörden ist die Aufregung in Kappel noch kein Thema. Der Polizei liegen nach TAG24-Anfrage aus der jüngsten Vergangenheit keine Informationen vor, dass im Bereich der Straße Usti nad Labem und Dr. -Salvador-Allende-Straße oder in anderen Chemnitzer Stadtteilen Giftköder ausgelegt wurden.

Auch bei der Stadt Chemnitz seien derzeit keine Anzeigen eingegangen.

Ira Weißbach (42), Leiterin der Geschäftsstelle des Tierschutzvereins, kennt den mutmaßlichen Giftköderfund nur aus sozialen Medien. "Außerdem stehen in der App 'Dogorama' mehrere Hinweise zu den genauen Stellen."

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Dem Tierschutzverein wurden bislang jedoch noch keine vergifteten Tiere vorbeigebracht. "Das Problem tritt aber immer mal wieder auf. Ende Juli wurde im Innenhof eines Mehrfamilienhauses auf dem Kaßberg ein Labrador mit einem Angelhaken verletzt."

Er soll sich aber auf einem guten Weg der Besserung befinden.

Titelfoto: Bildmontage: Sven Gleisberg (3)

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