Auf den letzten Drücker! Scheidender Stadtrat kämpft erneut fürs Klima-Klo in Chemnitz

Chemnitz - Es stinkt zum Himmel! Wenn nächsten Mittwoch der "alte" Stadtrat in Chemnitz noch einmal zusammenkommt, steht die "autarke Parktoilette" auf der Tagesordnung.

In Berlin startete vor gut einem Jahr ein Pilotprojekt mit 24 autarken Parktoiletten. Warum funktioniert das in Chemnitz nicht?
In Berlin startete vor gut einem Jahr ein Pilotprojekt mit 24 autarken Parktoiletten. Warum funktioniert das in Chemnitz nicht?  © dpa/Paul Zinken

Deren Testung in Chemnitzer Parks ist das letzte Thema für den scheidenden Stadtrat Andreas Wolf-Kather (48, parteilos), Chef der Wählervereinigung VOSI, der 15 Jahre erfolglos für ein Pilotprojekt im Yorckgebiet gekämpft hat.

"In vielen Stadtteilen gibt es so gut wie keine offizielle Möglichkeit, die man für eine dringliche 'Notdurft' aufsuchen könnte. Nicht nur Senioren sind bei Spaziergängen peinlich betroffen, wenn unterwegs die Blase unangenehm drückt", sagt der Abteilungs-Chef in der "Volkssolidarität", der im Stadtrat zur Grünen-Fraktion gehört.

2021 sei mit Blick auf die Kulturhauptstadt erstmals Geld für das Pilotprojekt im Haushalt da gewesen, doch durch die Untätigkeit im Rathaus "musste ich um die erneute Einstellung der Mittel im Doppelhaushalt 2023/24 ringen". Konkret geht es um 300.000 Euro.

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Nächste Woche soll die Stadtverwaltung den Auftrag bekommen, für das Geld die Umsetzbarkeit eines ähnlich gelagerten Projekts aus Berlin auszuwerten. Dort testet die Senatsverwaltung in zwölf Bezirken bereits klimafreundliche Parktoiletten.

Andreas Wolf-Kather (48, parteilos) gehörte zur Fraktion der Grünen, hatte aber für den neuen Stadtrat nicht wieder kandidiert.
Andreas Wolf-Kather (48, parteilos) gehörte zur Fraktion der Grünen, hatte aber für den neuen Stadtrat nicht wieder kandidiert.  © Kristin Schmidt

Das Chemnitzer Rathaus will sich Anfang nächster Woche auf eine TAG24-Anfrage äußern. Andreas Wolf-Kather: "In Berlin hat man es offensichtlich hinbekommen. Die Chefin vom Chemnitzer Umweltamt sprach dagegen von Problemen mit der Entsorgung der menschlichen Hinterlassenschaften. Sie sagte mir zu, sich wieder bei mir zu melden. Darauf warte ich heute noch."

Titelfoto: dpa/Paul Zinken

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