Chemnitzer Rathaus verbietet Auftritt von Rechtsextremist Sellner
Chemnitz - Das Stadt Chemnitz hat ein Machtwort gesprochen: Der geplante Auftritt des österreichischen Rechtsextremen Martin Sellner (36) im Rathaus findet nicht statt.
Alles in Kürze
- Chemnitzer Rathaus verbietet Auftritt von Rechtsextremist Martin Sellner
- Sellner sollte über Remigrationshauptstadt sprechen
- Veranstaltung wegen extremistischen Inhalten abgelehnt
- Proteste und Kritik von Linken, SPD, CDU und FDP
- Gegenkundgebung vor dem Rathaus geplant

Die Stadtratsfraktion Pro Chemnitz/Freie Sachsen hatte für den 4. Juli einen Beratungsraum für eine öffentliche Fraktionssitzung mit Sellner beantragt – doch die Verwaltung lehnte ab.
"Der von den Antragstellern öffentlich angekündigte Inhalt und Charakter der Veranstaltung erfüllt nicht die Voraussetzungen der städtischen Benutzungsordnung", so die Begründung.
Diese legt klar fest, dass städtische Räume nicht für Veranstaltungen mit rassistischen, extremistischen oder menschenverachtenden Inhalten zur Verfügung gestellt werden dürfen.
Sellner, Kopf der Identitären Bewegung Österreich, sollte laut Ankündigung über das Thema "Wie Chemnitz zur Remigrationshauptstadt Europas wird" sprechen. Die Veranstaltung war in den sozialen Medien groß beworben worden.
Kritik an Sellners Auftritt in Chemnitz

Bereits im Vorfeld hatte es heftige politische Proteste gegeben: Linke und SPD kritisierten die Einladung deutlich. Auch CDU und FDP hatten sich für eine klare Haltung der Stadt ausgesprochen und auf das Hausrecht des Oberbürgermeisters verwiesen.
Sellner ist in Chemnitz kein Unbekannter. In der Vergangenheit trat er mehrfach in der Stadt auf – meist im "Zentrum" der Identitären Bewegung in der Schönauer Edisonstraße, das der Szene bundesweit als Treffpunkt gilt.
Für den 4. Juli haben die Gruppierungen "Aufstehen gegen Rassismus" und "Chemnitz verbindet" bereits zu einer Kundgebung vor dem Rathaus aufgerufen.
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Jan Haertel/ChemPic