Chemnitzer OB erntet heftige Kritik von Grünen-Politiker: Das ist der Grund
Chemnitz - Scharfe Kritik an Oberbürgermeister Sven Schulze (52, SPD) aus Berlin! Der Bundestagsabgeordnete Bernhard Herrmann (58, Grüne) bemängelt die Energiepolitik des Chemnitzer Stadtchefs.
Darum geht es: In Chemnitz-Euba sollen drei große Windräder entstehen. Eine der Flächen, auf denen die Fundamente der Masten gebaut werden sollen, gehört der Stadt Chemnitz. Doch die will das Grundstück nicht hergeben.
Grünen-Politiker Herrmann ist sauer: "Während wir auf Bundesebene mit Hochdruck die Energiewende voranbringen, schmerzt es zu sehen, wenn diese wie bei uns in Chemnitz sogar vom Oberbürgermeister noch ausgebremst wird", schimpft Herrmann.
Auf Bundesebene habe die Ampelregierung die Förderung für grüne Energie ausgebaut und viele bürokratische Hürden eingerissen. Doch der Chemnitzer Oberbürgermeister würde den Ausbau der Windenergie blockieren.
"Mit seiner Blockade verbaut der Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz Einnahmen von über 2,5 Millionen Euro, die sie in den nächsten 20 Jahren durch Windenergieanlagen an einem einzigen Standort erzielen kann", so der Grünen-Politiker.
Die Forderung: Der OB solle nun endlich städtische Grundstücke bereitstellen, um dort grüne Energien zu ermöglichen.
Chemnitz-Euba: Anwohner stemmen sich gegen Windkraft-Pläne
Laut Bernhard Herrmann würde die Offenheit der Einwohner und Ortsvertretungen für Windenergie wachsen.
Doch im Chemnitzer Stadtteil Euba sieht das anders aus. Vor Ort stößt das Windkraft-Projekt auf Ablehnung.
Unter anderem stemmt sich eine Reiterhof-Besitzerin gegen die Windkraft-Pläne. Sie bietet Reittherapien an, weiß nicht, ob sich der Hof mit den riesigen Windrädern in der Nachbarschaft überhaupt halten lässt.
Grünen-Politiker Herrmann kann es verstehen, dass Anwohner große Windkraftanlagen als störend empfinden. Er sagt aber auch: "Die Nutzung der Windkraft ist für den Erhalt des Wirtschaftsstandortes Chemnitz von essenzieller Bedeutung."
Herrmann weiter: "Eine Verweigerungs- und Blockadehaltung beim Ausbau der Wind- oder Sonnenenergie schadet der regionalen Wirtschaft, führt zur Abwanderung von Unternehmen und zur schrittweisen Deindustrialisierung der Region."
Titelfoto: Kristin Schmidt, 123rf/artkovalev