Erhält die Uni-Bibliothek der TU Chemnitz einen neuen Namen?

Chemnitz - Ernestine Minna Simon (†57) war im 19. Jahrhunderts Deutschlands erste Streikführerin. Jetzt soll sie zu späten Ehren kommen.

Christin Furtenbacher (38, Grüne) will die Unibibliothek nach der Chemnitzer Arbeiterführerin Minna Simon (†57) benennen lassen.
Christin Furtenbacher (38, Grüne) will die Unibibliothek nach der Chemnitzer Arbeiterführerin Minna Simon (†57) benennen lassen.  © Ralph Kunz

Mehrere Fraktionen im Stadtrat wollen die Universitätsbibliothek nach der heute weitgehend vergessenen Arbeiterführerin aus Chemnitz benennen.

"Minna Simon war eine wichtige Frau, der wir zu mehr Würdigung verhelfen wollen", sagt Christin Furtenbacher (38, Grüne), die den Antrag auf den Weg gebracht hat.

"Es gibt ja bereits eine kleine Seitenstraße, die nach ihr benannt ist, und auch diese kleine Gedenktafel in der Bibliothek. Wir wollen sie aber gerne noch sichtbarer machen."

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In der Unibibliothek befand sich früher die Aktienspinnerei, in der Minna Simon gearbeitet hatte. 1883 wurde sie bei einem Streik für bessere Arbeitsbedingungen zur Streikführerin gewählt.

Christin Furtenbacher: "Mich beschäftigt ihre Person schon sehr lange. Sie ist eng verbunden mit der Industriegeschichte unserer Stadt, die uns zu Wohlstand verholfen hat. Dazu gehört aber auch der Kampf für faire Arbeitsbedingungen und für faire Löhne. Auch diese Geschichte über die Stadt muss man erzählen."

Auch eine Minna-Simon-Straße gibt es im Chemnitzer Zentrum.
Auch eine Minna-Simon-Straße gibt es im Chemnitzer Zentrum.  © Ralph Kunz
In der Unibibliothek gibt es bereits eine Gedenktafel für Minna Simon.
In der Unibibliothek gibt es bereits eine Gedenktafel für Minna Simon.  © Ralph Kunz

Die Fraktionen von Linken und SPD haben sich der Initiative angeschlossen. Der Stadtrat stimmt nächsten Mittwoch darüber ab.

Titelfoto: Ralph Kunz

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