Chemnitz - Die Stadt Chemnitz will endlich das Geheimnis um die Zukunft des Schauspielhauses lüften. Gleich zwei Bürgermeister, Dagmar Ruscheinsky (65, parteilos) und Michael Stötzer (52, Grüne), stellen Varianten für die künftige Heimstatt von Schauspiel und Figurentheater vor.
Der Ort lässt bereits auf die städtische Vorzugsvariante schließen: der Spinnbau in Altchemnitz – die derzeitige Ersatzspielstätte.
Hinter den Kulissen kursiert längst ein internes Strategiepapier mit Zündstoff. Statt das marode Schauspielhaus am Park der Opfer des Faschismus zu sanieren, soll für 40 Millionen Euro ein nagelneuer Theaterbau hinter dem Spinnbau hochgezogen werden - plus: eine Freilichtbühne am alten Schauspielhaus obendrauf!
FDP und SPD haben den Plänen bereits am Mittwoch eine Absage erteilt: Yvonne Kilian (46, FDP) fordert: "Das Schauspielhaus ist Teil unserer Identität. Ein dauerhafter Umzug wäre nicht vermittelbar!"
Auch die SPD warnt vor Schnellschüssen. Fraktions-Chefin Jacqueline Drechsler (48): "Das Haus war der modernste Theaterbau des Landes! Chemnitz sollte damit sorgsam umgehen."