Chemnitzer Parkanlagen haben ein Pflege-Problem
Chemnitz - Stadt der Moderne? In vielen Chemnitzer Parks weht das Grau der Vernachlässigung durchs ehemals stolze Grün. Während Rosenhof, Park am Roten Turm und Schloßplatz noch regelmäßig herausgeputzt werden, gleicht der Rest oft eher Wildwuchs als Wohlfühloase.

"Der Wilhelm-Külz-Platz ist mein kleiner Lieblingspark, dort könnte aber auch mal wieder der Rasenmäher drüber", ärgert sich ein Passant beim Spaziergang. Auch der Josephinenplatz sieht alles andere als gut aus, nicht nur wegen des zugemüllten Altkleidercontainers.
Tatsächlich offenbaren aktuelle Zahlen ein massives Pflegeproblem: Chemnitz besitzt 536 öffentliche Grünanlagen.
Doch nur etwas mehr als ein Drittel werden von städtischen Gärtnern betreut. Der Rest ist fremdvergeben oder wird gerade noch so gepflegt, dass sich niemand verletzt.
Die Pflege beschränkt sich vielerorts auf reine Verkehrssicherung - also Hecke weg, wenn sie stört, nicht wenn’s schön wäre.
Pflege im Ehrenamt bringt eher Mehrkosten

Baubürgermeister Michael Stötzer (52, Grüne) muss auf eine gemeinsame Anfrage von CDU/FDP und SPD einräumen: Die Grünpflegekonzeption, die diesen Umgang regeln soll, stammt aus dem Jahr 2009. Sie werde derzeit überarbeitet. Stattdessen: viel Bürokratie.
Die Chemnitzer können zwar im Ehrenamt Pflegeverträge für Grünanlagen übernehmen.
Tatsächlich führe das aber oft zu Mehrkosten für Versicherung, Gerätesicherheit und Koordination.
Titelfoto: Kristin Schmidt (2)