Offener Brief an Chemnitzer OB Schulze: Kulturbeirat befürchtet drastischen Sparkurs

Chemnitz - Dringender Appell des Chemnitzer Kulturbeirats an OB Sven Schulze (50, SPD) und Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (63, parteilos).

Toni Rotter (34, Grüne) fordert eine finanzielle Absicherung der Kultur-Projekte.
Toni Rotter (34, Grüne) fordert eine finanzielle Absicherung der Kultur-Projekte.  © Maik Börner

In einem Schreiben fordern die Stadtrats-Fraktionen gemeinsam, alle rechtlich möglichen Finanzierungsquellen für die Projekte der Kulturhauptstadt 2025 zu nutzen. Nur so könne die Zukunft der Stadt nachhaltig verbessert und gefestigt werden.

"Wir befürchten, dass für den Haushalt 2023/24 ein großes Sparprogramm aufgelegt werden soll", sagt Kulturbeirats-Vorsitzender Egmont Elschner (75), der sich deshalb für die Aufnahme von zusätzlichen Krediten ausspricht.

Sie sollen mögliche Einschnitte im Kultursektor in den kommenden Jahren verhindern. "Wir brauchen den Mut zur Kreditaufnahme und den Willen zur Durchsetzung", so Elschner.

Abschiebung von Robert A. bereits am heutigen Montag?
Chemnitz Politik Abschiebung von Robert A. bereits am heutigen Montag?

Dies habe auch für den demografischen Wandel in der Stadt eine große Bedeutung: "Wenn man aus Angst zu viel spart, wird Chemnitz weiter schrumpfen. Man sollte deshalb investieren, um dem entgegenzuwirken", betont der 75-Jährige.

Auch Toni Rotter (34, Grüne) unterstützt als Kulturbeirats-Mitglied den Vorstoß. "Ich vermute schwierige Haushaltsverhandlungen für 2023/24, weshalb wir in Vorbereitung darauf diesen Appell formuliert haben."

Kulturbeirats-Vorsitzender Egmont Elschner (75) will Mut zur Kreditaufnahme für kulturelle Angebote machen.
Kulturbeirats-Vorsitzender Egmont Elschner (75) will Mut zur Kreditaufnahme für kulturelle Angebote machen.  © Ralph Kunz
Die Mitglieder des Kulturbeirats richten einen dringenden Appell ans Rathaus: Für die Kulturhauptstadt dürfe nicht im Kultursektor gespart werden.
Die Mitglieder des Kulturbeirats richten einen dringenden Appell ans Rathaus: Für die Kulturhauptstadt dürfe nicht im Kultursektor gespart werden.  © Kristin Schmidt

Die Stadt will sich am Montag zu dem Appell äußern.

Titelfoto: Maik Börner/Ralph Kunz/Kristin Schmidt

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