Chemnitz - Unmut in Schloßchemnitz: In der Gottfried-Keller-Straße plant die Stadt Chemnitz eine Änderung der Parkordnung. Ab Herbst fallen dann Stellplätze ersatzlos weg. Die Anwohner sind sauer.
Bisher parken Autos auf beiden Straßenseiten halb auf dem Gehweg. So sieht es die Beschilderung vor. "Ich wohne seit 28 Jahren hier und kenne es nicht anders", sagt ein Anwohner vor Ort.
Im Juli flatterte dann ein Schreiben von der Stadt in den Briefkasten: Zukünftig soll das Längsparken nur noch auf einer Straßenseite erlaubt sein.
Der Grund: "Nach Hinweisen und Ermittlungen des Verkehrs- und Tiefbauamtes wurde festgestellt, dass der Gehweg aufgrund des Parkens von Fahrzeugen nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt von Fußgängern genutzt werden kann", erklärt die Stadt auf Nachfrage. Fußgänger müssten häufig auf die Fahrbahn ausweichen, wodurch ihre Sicherheit gefährdet sei.
"Es ist eine 30er-Zone und eine Sackgasse noch dazu. Hier ist wenig Verkehr", so eine weitere Anwohnerin.
Müssen künftig Hecken für Parkplätze weichen?
Die bevorstehende Parkänderung sei "eine Katastrophe": "Wir wissen jetzt schon manchmal nicht, wo wir die Autos abends abstellen sollen."
Das läge auch daran, dass Bewohner der umliegenden Straßen Plätze belegen. Eine mögliche Alternative wären Anwohnerparkplätze. "Das haben wir der Stadt vorgeschlagen und wurde abgewiesen."
Laut Stadt entfallen voraussichtlich ab September etwa 40 Parkplätze. "Neue Stellplätze können im Umfeld als Ausgleich nach sorgfältiger Prüfung leider keine geschaffen werden."
Für die Betroffenen sorgt das für Unverständnis. "Viele überlegen jetzt, ihre Hecken wegzureißen, um Platz auf dem eigenen Grundstück zu schaffen." Dabei steht die Siedlung inklusive Hecken unter Denkmalschutz.