Stink-Algen in Chemnitzer Talsperre entdeckt! Kein Trinkwasser mehr aus Einsiedel
Chemnitz - Stink-Alarm für das Trinkwasser! Die Landestalsperrenverwaltung (LTV) stellte eine Vermehrung von Stink-Algen in der Talsperre Einsiedel in Chemnitz fest und stoppte die Wassergewinnung. Für LTV-Sprecherin Gerlind Ostmann (57) ist das Problem "vermutlich Folge des Klimawandels".
Die gute Nachricht: Das Chemnitzer Trinkwasser ist gesichert. Das Wasserwerk von Fernwasser Südsachsen stellte auf die Speicher Neunzehnhain I und II sowie Seidenbach um.
Der Wasserstand in der Talsperre Einsiedel wurde um zehn Meter gesenkt, damit die Algen sterben. In etwa zwei Wochen wird die Talsperre wieder gestaut.
Analysen hatten die Vermehrung der Alge gezeigt, die Geruchs- und Geschmacksstoffe produziert. Noch war aber nichts zu riechen, erst recht nicht nach der Aufbereitung im Wasserwerk.
Ortschaftsrat Rocco Ehinger (51, CDU) sieht das Thema gelassen: "Es war ein extremer Sommer. Das Wasser muss eben gereinigt werden."
Die Chemnitzer Grünen-Sprecherin Coretta Storz (36) fordert energische Maßnahmen gegen den Klimawandel, "bevor das Trinkwasser tatsächlich stinkt und ungenießbar wird".
Anwohnerin Hannelore Sorge (81) hat das Ablassen der Talsperre an ihrem Grundstück gesehen. Auch sie denkt an den Klimawandel: "Es war zu warm und das Wasser zu klar. Deshalb konnte die Sonne die Algen erreichen."
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