Vor fünf Jahren standen die Zeichen auf Rückbau! eins energie baut das Fernwärmenetz aus
Chemnitz - Die Diskussion um das Gebäude-Energiegesetz ist in der Sommerpause - die Sorgen, die speziell Besitzer und Mieter von Altbauten hegen, nicht. Als Alternative zum Einbau von Wärmepumpen steht bundesweit der Ausbau der Fernwärmenetze in Aussicht. In Chemnitz ist der Energieversorger eins schon kräftig dabei.

Noch vor fünf Jahren standen die Zeichen bei den Chemnitzer Fernwärmeleitungen auf Rückbau - zu groß war der Kundenschwund Anfang der 1990er-Jahre.
Seit 2023 wächst das Netz, das rund 68.000 Haushalte versorgt, wieder: "Das Fernwärmenetz ist derzeit 300 Kilometer lang und wird weiter ausgebaut", heißt es von Eins. Geplant ist, Fernwärme flächendeckend im Stadtgebiet anzubieten.
Derzeit findet der Ausbau auf dem Sonnenberg, im Lutherviertel, am Brühl und Schlosschemnitz statt. Für weitere Stadtteile laufen Voruntersuchungen.
Ein Anschluss an die Fernwärme delegiert die Umstellung auf erneuerbare Energien an das Versorgungsunternehmen. Laut Eins wird an einer "Strategie für eine Dekarbonisierung der Fernwärme bis 2045" gearbeitet.



Auch der Einsatz von Wasserstoff soll eine Rolle spielen

"Die Untersuchungen nehmen etwa ein Jahr in Anspruch." Geprüft wird die Errichtung eines Müllheizkraftwerkes. Für eine Klärschlamm-Verbrennungsanlage am Heizkraftwerk Nord soll noch im Sommer die Anlagenplanung beginnen.
Für den umstrittenen Bau und Betrieb eines Holzhackschnitzel-Kraftwerkes läuft eine Ausschreibung. Auch der Einsatz von Wasserstoff zur Fernwärmeerzeugung soll eine Rolle spielen.
Auch deshalb will Eins-Geschäftsführer Roland Warner (59) am Freitag mit Oberbürgermeister Sven Schulze (51, SPD) in einem Krisengespräch den dringenden Anschlussbedarf der Region an das deutschlandweite Wasserstoffnetz erläutern.
Titelfoto: Kristin Schmidt