Was macht ein Chemnitzer Klavier im Bundestag?

Chemnitz - Der Bundestag veranstaltet im Rahmen des Holocaust-Gedenktages ab der kommenden Woche eine Ausstellung zum 70-jährigen Bestehen der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem. Chemnitz steuert ein Klavier mit einer besonderen Geschichte bei.

OB Sven Schulze (51, SPD) beim gestrigen Gespräch im Rathaus. Im Hintergrund Historiker Jürgen Nitsche (64).
OB Sven Schulze (51, SPD) beim gestrigen Gespräch im Rathaus. Im Hintergrund Historiker Jürgen Nitsche (64).  © Sven Gleisberg

"Sechzehn Objekte" heißt die Ausstellung, die vom 25. Januar bis 17. Februar im Bundestag gezeigt wird. Jedes Bundesland steuert einen alltäglichen Gegenstand bei, dass aus der Zeit des Holocaust stammt.

Sachsen wird dabei durch Chemnitz vertreten, mit einem Klavier der jüdischen Familie Margulies. Sie migrierte 1913 von Polen nach Chemnitz. In Deutschland betrieb die Familie ein Textilhandelsgeschäft.

Familie Margulies lebte damals in der Logenstraße (zwischen der heutigen Reitbahnstraße und Brauhausstraße, Höhe Station Annenstraße).

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1939 floh die Familie aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Palästina. Dabei wurde auch das Klavier der Familie auf dem Schiffsweg nachgeholt. In Israel baute die Familie sich dort eine Existenz auf.

Anlässlich der Ausstellung wurde das Klavier nach Berlin transportiert.

Das Klavier der jüdischen Familie Margulies ist der sächsische Vertreter der Ausstellung "Sechzehn Objekte" im Bundestag.
Das Klavier der jüdischen Familie Margulies ist der sächsische Vertreter der Ausstellung "Sechzehn Objekte" im Bundestag.  © Noam Preisman / PR

"Es handelt sich hier um eine besondere Geschichte und ein besonderes Objekt und daher freuen wir uns, dass das Klavier einer der 16 Bestandteile der Ausstellung sein wird", sagte der Chemnitzer OB Sven Schulze (51, SPD) am Dienstag im Rathaus

Infos zur Ausstellung unter: www.yad-vashem.de/sechzehn-objekte

Titelfoto: Sven Gleisberg, Noam Preisman/PR

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