Abkühlung im großen Stil: Dresdner Eisarena öffnet wieder ihre Türen!

Dresden - Dresden brutzelt in der Sommerhitze. Da ist jede Abkühlung willkommen. Die finden die Dresdner nicht nur in den Freibädern, sondern ab Montag auch beim Schlittschuhfahren. Trotz aktueller Energiekrise öffnet die Joynext-Arena mitten im Sommer wieder ihre Türen für den Eissport.

In der Joynext-Arena kann ab kommender Woche trotz Hochsommer Schlittschuh gefahren werden.
In der Joynext-Arena kann ab kommender Woche trotz Hochsommer Schlittschuh gefahren werden.  © Thomas Türpe

Bei erfrischenden 13 bis 14 Grad kann man immer mittwochs von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr in der geöffneten Trainingseishalle seine Runden drehen. Mit dem Angebot wolle man die Eisfläche bestmöglich nutzen, heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus.

Auf sie zu verzichten, ist trotz der aktuellen Umstände keine Option. Die Stadt verweist in diesem Zusammenhang auf vertragliche Verpflichtungen, die Eisfläche für den Leistungssport zur Verfügung zu stellen.

Dabei geht es vor allem um die Nationalmannschaft im Short Track. Aber auch andere Sportler wie Eiskunstläufer und (Para-) Eishockeyspieler nutzen die Anlage, um sich in Trainingslagern, bei Testspielen und Lehrgängen auf den Saisonstart im September vorzubereiten. "So bleiben sie national und international konkurrenzfähig", erklärt das Rathaus.

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Mit Blick auf die aktuelle Energiesituation habe man die Öffnung der Halle in Abstimmung mit den Verbänden bereits um zehn Tage nach hinten verlegt. Dadurch entfällt auch die Sommer-Eisdisco. Die Eisfläche selbst entsteht am Wochenende und soll Montag für den Leistungssport einsatzbereit sein, teilt der Eigenbetrieb Sportstätten auf TAG24-Anfrage mit.

Um künftig Energie zu sparen, wurde vom Sportausschuss Anfang Juli eine Reihe von Maßnahmen beschlossen. So soll beispielsweise die Hallenbeleuchtung im kommenden Jahr auf LED umgerüstet werden. Gleichzeitig gab der Ausschuss auch grünes Licht, die Arena für 5,8 Millionen Euro erstligatauglich zu machen.

Leider notwendig

Ein Kommentar von Alexander Buchmann

TAG24-Redakteur Alexander Buchmann erklärt in seinem Kommentar, warum er den Betrieb der Halle für notwendig erachtet.
TAG24-Redakteur Alexander Buchmann erklärt in seinem Kommentar, warum er den Betrieb der Halle für notwendig erachtet.  © Steffen Füssel

Beim Gedanken, mitten im Hochsommer bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke in einer runtergekühlten Halle Wintersport zu betreiben, bekommt sicher so mancher Dresdner Bauchschmerzen.

Denn wirklich umweltfreundlich ist das natürlich nicht. Und auf den ersten Blick steht es in krassem Widerspruch zu den Aufrufen aus der Politik, möglichst viel Energie zu sparen. Doch der Betrieb der Eishalle ist leider alternativlos.

Zumindest, wenn man weiter Leistungssport in Dresden haben will. Denn der braucht nun einmal Trainingsmöglichkeiten. Und bei Sportarten, die mit Schlittschuhen auf Eis ausgeübt werden, ist das eine Eisfläche.

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Nun kann man sicher sagen: "Na dann trainieren die eben nicht mehr. Es gibt ja auch andere Sportarten." Doch das ist zu kurz gegriffen.

Denn bei vielen anderen sieht es nicht anders aus. Damit Schwimmer und Wassersportler nicht nur im Sommer trainieren und Wettkämpfe bestreiten können, müssen im Winter auch Schwimmhallen beheizt werden. Bei allen anderen In-Door-Sportarten ist es das Gleiche.

Dass die Stadt Dresden bei der Eisarena versucht, die Eisfläche, wenn es sie denn schon einmal gibt, zumindest bestmöglich auszunutzen, ist deshalb richtig. Es kann aber nur der erste Schritt sein. Der zweite und noch wichtigere ist die Versorgung der Halle wie auch aller anderen Sportanlagen aus umweltfreundlichen erneuerbaren Energien. Erste Maßnahmen dazu hat die Stadt bereits in Planung.

Diese müssen nun schnellstmöglich umgesetzt werden. Dann kann man sich auch im Sommer ohne Bauchschmerzen die Schlittschuhe schnüren und ein Ründchen drehen.

Titelfoto: Thomas Türpe

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