Am Dresdner Hbf: Mann mit Hakenkreuz am Arm, doch ignorierte die Polizei eine Anzeige?

Dresden - Nachdem sich seit Tagen immer wieder ein Mann mit sichtbarer Hakenkreuz-Tätowierung am Hauptbahnhof herumtrieb, wollte eine Teenagerin (17) das anzeigen, wurde aber von der Polizei eigenen Angaben zufolge wieder weggeschickt. Die Bundespolizei widerspricht.

Mit dieser Tätowierung sorgt ein Rechtsextremer am Hauptbahnhof immer wieder für Ärger.
Mit dieser Tätowierung sorgt ein Rechtsextremer am Hauptbahnhof immer wieder für Ärger.  © privat

Die 17-Jährige beschreibt einen "großen Mann mit Glatze. Ich schätze er ist ungefähr 50 Jahre alt und ist eigentlich immer da. Dann ist mir das Tattoo aufgefallen. Ich ging in den Hauptbahnhof, da dort meist Polizei ist."

Doch von der fühlte sie sich nicht ernstgenommen: "Die Beamten haben nach einer Personenbeschreibung gefragt, aber überhaupt nichts mitgeschrieben. Dann meinten sie, dafür wären sie gar nicht zuständig."

Seit der Fall bei Twitter öffentlich wurde, sorgt die Reaktion der Polizei für Empörung: "Juristisch ist das meines Wissens Strafvereitelung im Amt", postete Linken-Politikerin Kerstin Köditz (55). "Politisch ist es ein Skandal."

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Die Bundespolizeidirektion Pirna sieht das so: "Zum Zeitpunkt der hier in Rede stehenden Ansprache war die Person, auf die sich die Hinweisgeberin bezog, nicht vor Ort", erklärt Sprecher Axel Bernhardt.

"Die Beamten teilten der Hinweisgeberin mit, dass sie sich entweder direkt oder telefonisch an die Kolleginnen und Kollegen der Bundespolizei wenden könne, wenn die beschriebene Person tatsächlich vor Ort sei, da dann unmittelbar Maßnahmen - unabhängig von Fragen der Zuständigkeit - geprüft und eingeleitet werden können."

Titelfoto: privat

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