Dresden - Im Prozess gegen den Bauschaum-Killer am Landgericht Dresden, sagten am Freitag die Gerichtsmediziner aus. Es war kaum erträglich, was die Ärzte über die Obduktion der Opfer berichteten.

Laurent F. (55) soll im Mai 2019 seine Kinder Maya (†2) und Leo (†5) ermordet haben. Laut Anklage würgte er die Kinder, sprühte ihnen dann Bauschaum in die Mundhöhlen.

Die Gerichtsmedizinerin referierte, dass sich im Magen von Maya Bauschaum fand. Mithin muss es noch einen Schluckreflex des Kindes gegeben haben! Bei Leo wurde Bauschaum in Speiseröhre, Rachen und Nasenhöhlen nachgewiesen. Die Polizei fand die Dose Bauschaum auf dem Küchentisch. Daneben Wildleder-Arbeitshandschuhe.

Ein weiterer Mediziner erklärte, dass beide Kinder Unterblutungen im gesamten Gesicht aufwiesen. Ein sicheres Zeichen, dass sie "langanhaltend und massiv" gewürgt wurden.

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Laurent F. soll am Tattag auch versucht haben, seine Frau Marieta S. (27) zu töten. Auch sie wurde untersucht. "Sie wies massive Schwellungen im Gesicht auf. Besonders am Kinn, an der Stirn", so der Mediziner. 

"Verursacht vermutlich durch mehrere Faustschläge." Die Unterlippe musste sogar genäht werden. Anfangs bestand gar der Verdacht, dass auch der Kiefer gebrochen wäre.

Marieta hatte an dem dramatischen Tag ihre Haare zu einem dicken Knoten gebunden, trug darüber eine Perücke. Das rettete ihr vermutlich das Leben. Denn sie wurde auch mit einem schweren Gegenstand auf den Hinterkopf geschlagen. 

"Möglicherweise mit einem der Hämmer, die im Treppenhaus gefunden wurden", so der Arzt. Doch der Kopfputz "dämpfte" den Schlag ab.

Eine Überwachungskamera auf der Straße zeigt, wie Laurent F. seine Frau vor dem Haus würgte. Die Sequenz ist über 30 Sekunden lang. Marieta berichtete dem Arzt später, sie sei fast ohnmächtig geworden. Ein Polizist erklärte im Gericht, dass Laurent F. noch am Tattag seiner Ex-Frau ein Foto mit den Kindern schickte: die Kleinen aßen vergnügt ein Eis.

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Der Angeklagte Laurent F. (55) hielt sich bei den Vorträgen der Zeugen immer wieder die Ohren zu, sah sich die Bilder der Gerichtsmedizin nicht an, drehte sich weg. Doch er wird sich wohl noch mehr anhören müssen.

Über seinen Anwalt hatte der Franzose zu Prozessbeginn den psychiatrischen Sachverständigen Dr. Jan Lange abgelehnt (TAG24 berichtete). Der Mediziner habe ihn voreingenommen beurteilt, sogar von "Kaffeesatzleserei" war die Rede. Diesen Antrag schmetterte die Kammer nun ab. 

Demnächst sagt der Facharzt also aus. Ein Urteil wird nicht vor Mitte April erwartet.