Nadelöhr zwischen Dresden und Radebeul gestopft: Bahnen fahren jetzt sogar schneller
Dresden/Radebeul - Die Anwohner der Meißner Straße atmen auf. 14 Monate lang war ein 780 Meter langer Abschnitt der zentralen Verkehrsachse zwischen Dresden und Radebeul eine einzige Baustelle. Am heutigen Freitag wird die Strecke für den Autoverkehr freigegeben. Ab Samstag darf auch die Straßenbahn wieder durch den Ort rollen.
Etwa 150 Menschen - Einwohner, Bauarbeiter, Politiker - versammelten sich am Donnerstag zur Freigabe des Straßenabschnitts in Dresdens nördlicher Nachbargemeinde. Gereicht wurden Kaffee und Kuchen, angestoßen wurde mit Sekt.
Radebeuls OB Bert Wendsche (60, parteilos) war die Erleichterung über die Fertigstellung anzusehen. Seine Stadt wuppte 4,5 Millionen Euro für die Straßensanierung, ohne dafür eine Förderung zu erhalten.
Weitere 8,1 Millionen Euro flossen in die Erneuerung der ÖPNV-Anlagen. DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach (56) erinnert sich: "Der Gleiszustand an dieser Stelle war verheerend."
Die Züge der Straßenbahnlinie 4 (rund 37.600 Fahrgäste am Tag) mussten hier deshalb sogar langsamer fahren. Nun ist von diesen Verhältnissen nichts mehr zu sehen.
Alles neu auf der Meißner Straße
Erneuert wurden nicht nur die Schienen und der Asphalt, sondern auch Oberleitungen, Gehwege und Straßenbeleuchtung. Die Haltestellen sind barrierefrei. Radfahrer haben auf dem stark befahrenen Abschnitt jetzt einen Schutzstreifen.
Und Fahrgäste der DVB, die während der Bauzeit mit dem Ersatzbus von Radebeul-Ost bis nach Weinböhla pendeln mussten, kommen durch die Instandsetzung auf der Hin- und Rückfahrt jetzt sogar drei Minuten schneller an ihr Ziel.
Titelfoto: Ove Landgraf