Bei Toni und Kjeld kreucht und fleucht es: Sie haben Dresdens schönsten Öko-Garten

Dresden - Verglichen mit einem gediegenen englischen Garten sieht der von Toni Burghard Friedrich (35) und Kjeld Stein (33) aus wie Kraut und Rüben. Doch tatsächlich steckt das Pärchen so viel Leidenschaft in seine Strehlener Scholle, dass sie zum schönsten Öko-Garten von ganz Dresden gekürt wurde.

Toni Burghard Friedrich (35, l.) und Kjeld Stein (33) sind Schrebergärtner aus Leidenschaft. Die Rote Bete in ihren Händen haben sie frisch geerntet.
Toni Burghard Friedrich (35, l.) und Kjeld Stein (33) sind Schrebergärtner aus Leidenschaft. Die Rote Bete in ihren Händen haben sie frisch geerntet.  © Norbert Neumann

Toni und Kjeld haben den stadtweiten Wettbewerb "Natur sucht Kleingarten 2025" gewonnen.

Ihre bunt blühende, insektenfreundliche und wenig versiegelte Parzelle nahe der Christuskirche ist das Ergebnis jahrelangen Säens und Buddelns. Und überzeugte die Jury vom Stadtverband der Gartenfreunde.

"Unser Ziel ist ein naturnaher Garten, der Lebensräume schafft", erklärt Kjeld, der hauptberuflich als Datenanalyst für TAG24 arbeitet.

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430 Quadratmeter bewirtschaften er und Toni (eigentlich stellvertretender Opernintendant) gemeinsam, davon sind über ein Drittel Anbaufläche und der Rest vor allem Blumenbeete.

Sie haben ein Naturparadies geschaffen: In zwei kleinen Teichen schwimmen Molche, zwischen Natursteinen und Rindenstücken nisten Eidechsen.

Weil Kjeld und Toni Klee oder Löwenzahn niemals ausrupfen würden und gerne Blumen mit offenen Blüten pflanzen, werden auch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge satt.

Das Paar gewann den Wettbewerb "Natur sucht Kleingarten 2025".
Das Paar gewann den Wettbewerb "Natur sucht Kleingarten 2025".  © Norbert Neumann
Im Frühjahr laichen Molche im Teich.
Im Frühjahr laichen Molche im Teich.  © Norbert Neumann
Der Garten ist naturnah und liebevoll gestaltet.
Der Garten ist naturnah und liebevoll gestaltet.  © Norbert Neumann
Liefert umweltfreundlichen Pflanzendünger: die "Jauchebar".
Liefert umweltfreundlichen Pflanzendünger: die "Jauchebar".  © Norbert Neumann

Hobbygärtner ernten jedes Jahr mehrere Kilos

Sogar im Herbst steht die Parzelle in voller Blütenpracht.
Sogar im Herbst steht die Parzelle in voller Blütenpracht.  © Norbert Neumann

Schädlinge wie Schnecken bleiben am Leben. Künstliche Dünger und Pflanzenschutzmittel sind natürlich tabu.

"Wir mischen lieber Jauche aus vergorenen Algen, Brennnesseln und Schachtelhalm. Die Tonnen, aus denen wir die Mischung zapfen, haben wir liebevoll Jauchebar getauft", witzelt Toni.

Die Ernte ist jedenfalls reichlich: 20 Kilo Tomaten, 12 Kilo Beeren, 10 Kilo Mangold, 5 Kilo Erdbeeren, 3 Kilo Bohnen waren es schon in diesem Jahr - unter anderem.

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Die Hobbygärtner setzen auch nicht-heimische Sorten wie Ingwer oder Cantaloupe-Melone in die Erde, bald wird ein Nashibaum gepflanzt.

Das optische Highlight des Gartens aber sind die farbenfrohen Blumen, gepflanzt in kreisrund angelegten Beeten.

Darunter allein über hundert verschiedene Sorten Rosen und Dahlien, zudem Veilchen, Glockenblumen, Nachtkerzen, Sonnenhüte, Färberkamille - So viele, dass Toni und Kjeld regelmäßig prachtvolle Blumensträuße binden - ebenfalls Lohn ihrer harten Arbeit im Garten.

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann

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