"Bildungsland Sachsen 2030" macht Schule für die Zukunft
Dresden - Bereitet die Schule wirklich aufs Leben vor? Wie sinnvoll sind Hausaufgaben? Wer braucht noch Schulnoten? Was zeichnet guten Unterricht aus? Was muss Bildung künftig leisten? Wie sieht die Schule der Zukunft aus? Das Projekt "Bildungsland Sachsen 2030" widmet sich inhaltlich und grundsätzlich diesen Fragen.
Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kirchen und Schulpraxis stürzten sich Freitag in Dresden - nach einer coronabedingten Zwangspause - wieder in Debatten.
Bis zum Sommer 2023 beackern sie noch gemeinsam die Handlungsfelder "Lernen", "Steuerung", "Professionalisierung" und "Infrastruktur" und entwickeln konkrete Handlungsempfehlungen.
"Es gibt dabei keine Denkverbote", sagt Kultusminister Christian Piwarz (47, CDU), der diese Prüfung des sächsischen Bildungswesens 2019 angeschoben hat.
In Projekt-Phase II geht es danach um den konkreten Praxis-Check dieser Empfehlungen. Bis zum Herbst 2023 übernehmen das fünf regionale Bildungsforen, denen neben Lehrkräften und Schulleitungen auch Vertreter der Schüler-, Lehrer- und Elternschaft angehören.
Piwarz: "Ende 2023 soll eine abschließende Strategie vorliegen und ab 2024 schrittweise umgesetzt werden. Gründlichkeit geht dabei vor Schnelligkeit." Die Gliederung des Schulsystems steht für ihn nicht zur Disposition.
Sarah Schlüter: "Bildung muss auf den Stand des 21. Jahrhunderts gebracht werden"
Der Landeselternrat begleitet das Projekt kritisch. Seine Vorsitzende, Sarah Schlüter (35), fordert: "Die Bildung der Kinder muss auf den Stand des 21. Jahrhunderts gebracht werden."
Landesschülersprecherin Lilly Härtig (19) sagt: "Das Projekt ist vielversprechend. Schule muss sich verändern und verbessern."
Sie wünscht sich, dass man endlich wegkommt vom Auswendiglernen. Sie tritt dafür ein, Schulen in gute Lern- und Lebensorte zu verwandeln.
Titelfoto: dpa, Norbert Neumann